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Union ist die einzige Ost-Bastion in der 1. Liga

Dresden. Die WochenKurier-Kolumne von Thomas Schmidt.

Thomas Schmidt

Thomas Schmidt

Bild: Privat

Bis auf die Relegations-Spiele ist die Fußball-Saison 2023/24 Geschichte. Wie sieht das Fazit durch die ostdeutsche rosarote Brille aus: Durchwachsen mit mehr Schatten als Licht.

Oben angefangen sieht es immerhin gut aus: Mit Union Berlin hat sich die einzige Ost-Bastion in der 1. Bundesliga gehalten – und das buchstäblich auf dem letzten Drücker in der Nachspielzeit mit einem Elfmeter-Nachschuss gegen Freiburg, nachdem der Versuch vom Punkt am Pfosten gelandet war. Diese einsame Flamme macht Mut und Spaß, auch in der kommenden Saison die 1. Bundesliga trotz solcher von milliardenschweren Konzernen unterstützen Klubs wie Leverkusen, Wolfsburg, Hoffenheim oder Leipzig zu verfolgen. Vor allem RB hat weder etwas mit Tradition noch mit ostdeutscher Identität und gleich gar nichts mit Nachwuchs-Förderung zu tun. Im RB-Kader der abgelaufenen Saison stand kein einziger Sachse oder gar Leipziger. Die Energy-Drink-Firma aus Österreich hatte einst auch in Dresden nachgefragt, ob man bei den Schwarz-Gelben als Groß-Investor einsteigen könne. Dynamo lehnte dankend ab.

Mit dem Ergebnis: Man ist nicht abhängig von einem Konzern aus dem Ausland, wie es derzeit RB Leipzig ist, aber man pendelt trotz Europapokal-Träumen seit Jahren zwischen zweiter und dritter Liga. In der spielen die Dresdner auch 2024/25. Klar, man kann sagen: Es gibt schöne Ost-Derbys mit Aue und den abgestiegenen Rostockern und den aufgestiegenen Cottbusern. Aber auch Gegner wie Schalke, HSV und Köln wären in der 2. Bundeliga reizvoll gewesen. Ganz abgesehen von den finanziellen Möglichkeiten, die man vor allem wegen der Fernseh-Gelder im deutschen Fußball-Unterhaus hat. Mit denen hätten man ganz andere Kicker nach Elbflorenz lotsen können als solche, die nun wahrscheinlich bei Dynamo anheuern werden. Große Namen? Fehlanzeige. Große Hoffnung? Alle Jahre wieder...


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