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Nachwuchs-Probleme mit Ausnahmen

Dresden. Die WochenKurier-Kolumne von Thomas Schmidt.
Thomas Schmidt

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Bild: Privat

Ob im Handwerk, bei Ärzten oder Lehrern – allerorts wird von Nachwuchs-Sorgen gesprochen. Auch um den Sport macht dieses Problem keinen Bogen. Umso erfreulicher sind die Ausnahmen, die diese Regel hierzulande bestätigen.

Zum Beispiel Simon Wulff. Der Dresdner sprintete bei der Eröffnung des Heinz-Steyer-Stadion auf Platz vier in der ewigen deutschen Bestenliste über 100 Meter – und wechselt danach das Metier und ins Team von Bob-Olympiasieger Francesco Friedrich. Dessen Trainer Gerd Leopold kündigte mir schon im Winter diesen Coup an, nachdem ich strenge Geheimhaltung schwören musste. Schließlich ist es für die Leichtathletik des Landes ein Verlust und es sollte erst öffentlich gemacht werden, nachdem der Wechsel in trockenen Tüchern ist. Wulff hat nun Olympia-Gold 2026 im Bob vor Augen – als Sprinter hätte er höchstens die Qualifikation für die nächsten Spiele geschafft.

Auch bei Dynamo machen etliche Youngster Hoffnung, zumal die meisten aus der schwarz-gelben Dynamo-Schmiede kommen. Tony Menzel schoss gegen Stuttgart II. bereits sein zweites Saisontor und war einmal mehr der überragende Mann auf dem Platz. Kurz vor Schluss duften Paul Lehmann und Jakob Zickler Profi-Luft schnuppern. Für den Sohn von Ex-Dynamo Alexander Zickler war es das Debüt in der 3. Liga, das er sich nicht zuletzt durch zwei Tore am Wochenende zuvor in der »U 19«-Bundesliga verdient hatte.

Nachwuchs-Sorgen gibt es im deutschen Biathlon. Bekannte Namen kann man inzwischen an einer Hand abzählen. Bei der Deutschen Meisterschaft in Altenberg fehlten die komplett. Umso erfreulicher, dass mit Alma Siegismund eine Lokalmatadorin auf sich aufmerksam machen konnte. Das Problem für den Nachwuchs-Stützpunkt Altenberg: Geht ihre Entwicklung so rasant weiter, muss sie in einen Bundes-Stützpunkt nach Ruhpolding oder Oberhof wechseln, um dort mit den anderen Nationalkadern trainieren zu können.


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