Viel Arbeit und viel Macht im Ehrenamt
Das Thema Ehrenamt spielt nicht nur in den Tausenden kleinen Vereinen eine Rolle, wobei es bei denen vor allem um die vielen Trainer und Übungsleiter geht. Auch der größte im Freistaat mit demnächst bald 30.000 Mitgliedern wird sozusagen von »Freizeit-Funktionären« regiert: In Ehren-, Aufsichts- und Jugendrat sowie im Präsidium sitzen 22 Personen, die ehrenamtlich für Dynamo arbeiten – und auch dort geht es zeitlich mitunter ans Eingemachte.
So hat sich beispielsweise eine aus Gremium-Mitgliedern bestehende Arbeitsgruppe im Frühjahr stunden-, tage- und in Summe wochenlang mit den Bewerbern auf den Job des Sport-Geschäftsführers beschäftigt und das neben ihrer hauptamtlichen Arbeit und den familiären Verpflichtungen. Dafür Hut ab!
Apropos Hut: Es gibt allerdings auch eine zweite Seite der Medaille, wenn es darum geht, 22 persönliche Befindlichkeiten unter einen Hut zu bringen. Wenn das nicht klappt, kommt dann so etwas wie vor ein paar Wochen heraus, als der Ehrenrat dem langjährigen Präsidenten Holger Scholze sämtliche Mitgliedsrechte entzog. Ob berechtigt oder unberechtigt, ob wegen einer Lappalie oder aus triftigem Grund, sei dahin gestellt. Schwerwiegend ist der Vorgang, weil er an die Öffentlichkeit drang und Dynamo wieder einmal seinem Ruf als Chaos-Verein gerecht wurde, obwohl gerade das mit allen Anstrengungen vermieden werden soll.
Da darf man gespannt sein, was demnächst bei der Mitgliederversammlung – die übrigens erstmals seit Jahren nicht von Holger Scholze geleitet wird - passiert. Auf der werden auch Satzungsänderungen behandelt. In einigen von ihnen geht es um Rechte und Befugnisse der Gremien. Bekommen die noch mehr Macht – dann gute Nacht!