

Seit 2016 ist Tom Liebscher-Lucz der Dauerbrenner bei der Ehrung zu Dresdens Sportler des Jahres. Dass der 31-Jährige auch die 2024er Auflage gewonnen hat, war keine Überraschung, schließlich holte der Kanute zum dritten Mal in Folge Olympia-Gold. Doch seine Dankesworte waren nicht das übliche Blabla eines Siegers in solchen Umfragen. Liebscher-Lucz gestand, was er mit dem Preisgeld macht: Er wird es spenden ans Dresdner Sportgymnasium, seine Grundschule und eine Kita im Hechtviertel der Landeshauptstadt. Schließlich würden seine potenziellen Nachfolger nicht von selbst aus dem Boden sprießen, erklärte der Seriensieger. In seiner Heimatstadt gebe es beste Bedingungen, die solche Athleten wie ihn hervorbrächten und groß machten.
Doch Liebscher-Lucz legte auch den Finger in eine Wunde: In Deutschland würden die Trainer, die letztlich die Macher hinter den Kulissen und entscheidend sind für Olympiasiege, nicht entsprechend entlohnt. Es fehle so bei vielen die Motivation, sich den Job des Ausbilders anzutun. In dasselbe Horn blies Brigitte Bielig, die schon zahlreiche Ruder-Weltmeister geformt hat und auf der Gala für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Sie monierte zudem, dass in der heutigen Zeit (zu viele) angenehmere Freizeitmöglichkeiten vorhanden wären, als sich im fast täglichen Training zu quälen und mit Fleiß und Zielstrebigkeit den Weg auf den Olymp zu finden. Dass in Dresden dennoch so viele organisiert Sport treiben wie noch nie, verkündete Stadtsportbund-Chef Lars Kluger: Jeder vierte ist in einem Verein organisiert dank Hunderter ehrenamtlicher Übungsleiter.