

»Schiri, wir wissen, wo dein Auto steht...« Wie oft haben wir das früher gesungen? Geändert hat sich am Hintergrund dieser lustig klingenden Zeile nichts: Der Schiedsrichter ist oft der Buhmann, der die Wut nicht nur der Fans auf sich zieht.
Dabei geht es meist nicht um spielentscheidnede Pfiffe oder gar absichtliche Fehlentscheidungen, wie es sie tatsächlich schon mal gab. Zu DDR-Zeiten sorgte Adolf Prokop immer wieder dafür, dass der BFC Dynamo die nötigen Siege einfuhr, um zehn Mal in Folge Meister zu werden. In jüngerer Vergangenheit war es Robert Hoyzer, der von der Wettmafia bestochen wurde.
Nein, oftmals wirken vor allem junge und unerfahrene Unparteiische überfordert oder schlecht ausgebildet. Oder beides. Dazu kommt mitunter noch ein Tick Arroganz gegenüber den Fußballern. Schlimmstes Beispiel: Als in Saarbrücken ein klares Foul an Dynamos Ahmet Arslan ungeahndet blieb, begründete der Schiri seine Entscheidung damit, dass Arslan doch froh sein müsse, überhaupt mitspielen zu dürfen, weil er doch in der Vorwoche eigentlich die rote Karte hätte sehen müssen.
Ungerecht behandelt fühlt sich auch Markus Anfang. Der gelb-gesperrte Dynamo-Trainer machte sich während des Mannheim-Spiels auf der Pressetribüne Luft. Er habe in der Partie zuvor am Spielfeldrand mit dem Armen rumgefuchtelt, um die Aufmerksamkeit seiner Spieler auf sich zu lenken. Der Schiri wertete dies als abfälliges Abwinken nach seinen Entscheidungen – gelbe Karte ohne Vorwarnung und Kommunikation.
Ohne Vorwarnung gab es am Sonntag für den Schiri in Zwickau eine Bierdusche auf dem Weg zum Pausentee. Er brach daraufhin die Partie ab. Ein erfahrener Referee hätte wahrscheinlich sowohl Mut als auch Größe gehabt, die zweite Halbzeit anzupfeifen.