Hier liegt das Handwerk in der Familie
Für Linda Gruske war immer klar, dass sie ihrem Vater nacheifert und selbst ins Fleischerhandwerk einsteigt. "Das steckt mir einfach im Blut", sagt die junge Frau, die momentan in der Fleischerei Gruske auf dem Görlitzer Obermarkt die Gesellenausbildung absolviert. Nach dem Realschulabschluss bewarb sie sich zunächst bei der Fleischerei Richter in Niesky, lernte dort vor zehn Jahren das Handwerk. "Als Meister schickt man seine Kinder eigentlich immer woanders hin. Sie sollen erstmal was anderes kennenlernen, bevor sie im eigenen Betrieb mitarbeiten.", sagt Fleischermeister Bert Gruske. Als gelernte Fleischereifachverkäuferin ging es dann für Lind Gruske wieder zurück nach Görlitz. Nach der Gesellenprüfung steht die Meisterschule an. Perspektivisch soll sie sie Geschäftsführung von ihrem Vater übernehmen. "Ich will ja irgendwann ruhiger treten", so Bert Gruske. Kaum passende Bewerber Neben seiner Tochter bildet der Fleischermeister außerdem noch einen Verkäufer im ersten Lehrjahr aus. Azubis zu finden war in den vergangenen Jahren allerdings oft schwierig. "Ich hätte gern ausgebildet. Wir hatten aber in der Vergangenheit keine passenden Bewerber", erzählt Bert Gruske. Umso glücklicher ist der Chef, dass das Team in seiner Fleischerei inzwischen voll ist und wieder Auszubildende hat. Insgesamt sind in der Fleischerei Gruske momentan zwölf Mitarbeiter beschäftigt. Auch wenn die Fleischerei momentan keine weiteren Azubis sucht, freuen sich viele andere Fleischer im Landkreis über Verstärkung. Was muss ich für die Ausbildung mitbringen? Sowohl für die Ausbildung Fleischer/in als auch Fleischereifachverkäufer/in ist Rechtlich keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben. Für den Beruf braucht es keine Vorkenntnisse in Mathematik, da beispielsweise Gewürz- und Zutatenmengen berechnet werden müssen. Bewerber sollten einen Sinn für Gründlichkeit und Sauberkeit mitbringen. Beim Umgang mit Lebensmitteln benötigt man eine Belehrung und eine Bescheinigung des Gesundheitsamtes. Interesse? Online finden Sie aktuell beispielsweise über die Jobbörse der Arbeitsagentur freie Ausbildungsplätze in Rothenburg, Hirschfelde und Löbau Über das Berufsbild Fleischer/in Wo arbeiten Fleischer? Typische Beschäftigungsmöglichkeiten sind neben klassischen Fleischereien auch Betriebe in der Fleisch- und Wurstwarenindustrie, Fleischgroßmärkte und Schlacht- und Fleischzerlegebetriebe. Wie lange dauert die Ausbildung? Fleischer ist ein anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handwerk. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Wie sind die Zugangsvoraussetzungen? Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben. Benötigt werden allerdings eine Belehrung und eine Bescheinigung des Gesundheitsamtes zum Umgang mit Lebensmitteln. Laut Arbeitsagentur stellen die Betriebe überwiegend Ausbildungsanfänger mit Hauptschulabschluss ein. Was verdient man während der Ausbildung? Die Vergütung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe müssen laut Berufsbildungsgesetz eine „angemessene Ausbildungsvergütung“ gewähren. Die Arbeitsagentur nennt als Orientierungsmöglichkeit die einschlägigen tarifvertraglichen Vereinbarungen. Fleischerhandwerk (monatlich brutto/Vergütung variiert je nach Bundesland): Ausbildungsjahr 1: 530 bis 740 Euro Ausbildungsjahr 2: 620 bis 855 Euro Ausbildungsjahr 3: 710 bis 1050 Euro Fleischwarenindustrie (monatlich brutto/Vergütung variiert je nach Bundesland): Ausbildungsjahr 1: 588 bis 700 Euro Ausbildungsjahr 2: 665 bis 786 Euro Ausbildungsjahr 3: 779 bis 835 Euro Über das Berufsbild Fleischereifachverkäufer/in Wo arbeiten Fleischereifachverkäufer? Typische Beschäftigungsmöglichkeiten sind Fleischereien und Geschäfte des Einzelhandels. Auch in der Gastronomie, in Hotels und in Catering-Unternehmen werden Fachverkäufer beschäftigt. Wie lange dauert die Ausbildung? „Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Fleischerei“, wie es offiziell heißt, ist ein anerkannter Ausbildungsberuf im Lebensmittelhandwerk und -handel. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Wie sind die Zugangsvoraussetzungen? Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben. Benötigt werden allerdings eine Belehrung und eine Bescheinigung des Gesundheitsamtes zum Umgang mit Lebensmitteln. Laut Arbeitsagentur stellen die Betriebe überwiegend Ausbildungsanfänger mit Hauptschulabschluss ein. Was verdient man während der Ausbildung? Die Vergütung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe müssen laut Berufsbildungsgesetz eine „angemessene Ausbildungsvergütung“ gewähren. Die Arbeitsagentur nennt als Orientierungsmöglichkein die einschlägigen tarifvertraglichen Vereinbarungen. Einzelhandel (monatlich brutto/Vergütung variiert je nach Bundesland): Ausbildungsjahr 1: 630 bis 785 Euro Ausbildungsjahr 2: 690 bis 885 Euro Ausbildungsjahr 3: 810 bis 1020 Euro Fleischerhandwerk (monatlich brutto/Vergütung variiert je nach Bundesland): Ausbildungsjahr 1: 530 bis 740 Euro Ausbildungsjahr 2: 620 bis 855 Euro Ausbildungsjahr 3: 710 bis 1050 Euro