Bis Ende November bleiben Gaststätten, Cafés und Hotels geschlossen. Wie und ob es danach weitergehen kann, ist derzeit unklar. An dieser Schließung hängt aber auch ein ganzes Netz von Zulieferern dran, die ebenso um ihre Zukunft bangen müssen.
Betroffen ist somit eine Branche mit ihrer gesamten dazugehörigen Lieferkette. Angefangen bei der Industrie und Landwirtschaft, über die Verarbeiter sowie den Großhandel, bis hin zur Gastronomie. Die fehlende Perspektive der Gastronomie und die Auswirkungen auf die Zulieferer beschäftigen schon seit dem ersten Lockdown Selgros Cash & Carry-Markt Marktleiter Oliver Schneider. Er sagt: »Wir als Versorger der Gastronomie fühlen uns gegenüber den Gastronomen verantwortlich. Seit 30 Jahren sind wir hier vor Ort. Über viele Jahre hat uns die Gastronomie die Treue gehalten. Gerade erst hat sie sich ein Stück weit vom ersten Lockdown erholt. Hat als betroffene Branche am meisten in Zeit und Geld investiert, um die Hygienevorschriften umzusetzen. Nun musste sie wieder schließen. Und keiner macht sich Gedanken darüber, was passiert, wenn diese Branche tatsächlich ausstirbt.«
Nur gemeinsam durch die Krise gehen
Oliver Schneider hat aus diesem Grund die Initiative »Wir halten zusammen« gestartet. Unter anderem greift er gastronomischen Unternehmen aus Cottbus und Spree-Neiße, die sich weiter bemühen für die Bevölkerung da zu sein, unter die Arme und ermöglicht es finanziell, dass sie sich medial präsentieren können, um auf ihre Abhol-oder Lieferdienste aufmerksam zu machen. »Aktuell werden leider nur sehr wenige Angebote der Gastronomen genutzt«, berichtet Schneider und sagt weiter: »Deshalb appellieren wir an die Bevölkerung: Die Gastronomie versucht mit diesen Angeboten weiterhin für Euch da zu sein, seid Ihr auch für die Gastronomie da! Sie braucht unsere Unterstützung. Lasst uns eine Gemeinschaft bilden und zusammenhalten. Wir müssen durch diese Krise gemeinsam gehen. Und wir dürfen es nicht zulassen, dass eine ganze Branche eventuell eines Tages nicht mehr existiert.«
Aber auch der Großhandel selbst hat mit Problemen zu kämpfen. »Lieferstrukturen könnten dauerhaft wegbrechen«, befürchtet Oliver Schneider. Wenn die Bestellungen bei Industrie und Landwirtschaft ausbleiben, kann es Monate dauern, bis der Nachschub wieder anläuft. Wenn Zulieferer die Produktion einstellen, dann dauert es etwa 4 bis 5 Wochen bis die jeweilige Produktion wieder hochgefahren ist. »Es wird natürlich nicht 3 Wochen im Voraus produziert. So drohen eben auch Engpässe. Zudem gibt es keine Planungssicherheit hinsichtlich der benötigten Waren«, betont Oliver Schneider.