Auf dem richtigen Gleis
Das kennen sicher die meisten: Vor anderen Menschen zu reden. Wenn einen alle anstarren, der Mund trockener wird, der Atem schneller geht, der Redefluss verloren geht, man ins Stottern gerät, sich verhaspelt und was da sonst noch alles passieren kann. Kennt Jonas Klawitter solche Momente? Der junge Mann lächelt selbstbewusst. Kopfschütteln. »Ich rede gerne zu anderen«, meint der 16-jährige Kamenzer. Das sei immer schon so gewesen, in der Familie, in der Theatergruppe, in der Schule. Und klar, wenn man, wie er, Mitglied in der Jungen Union ist und einmal in die große Politik möchte, wenn man Leute überzeugen möchte, sollte man schon rhetorische Fähigkeiten besitzen. Als Treffpunkt für das Gespräch hatte Jonas Klawitter die elterliche Gaststätte in Kamenz-Wiesa vorgeschlagen. »Zur Eisenbahn« heißt die, und deren Interieur erfreut nicht nur eingefleischte Eisenbahner. Gleise an der Decke, Modelleisenbahnen in Vitrinen und sonstiges, was man mit der früheren Reichsbahn zusammenbringt, findet sich hier. Ein Ort, der wie die Bahn das Ankommen und Wegfahren symbolisiert.
Jonas Klawitters Ziel ist die Politik. Vor zwei Jahren, da war er 14, trat er in die Junge Union ein, ist seitdem immer noch das jüngste Unions-Mitglied im Bautzener Landkreis.
Der sächsische CDU-Landtagsabgeordnete Aloysius Mikwauschk hatte ihn seinerzeit ermuntert, diesen Schritt zu gehen. »Das war die richtige Entscheidung«, beschreibt es Jonas Klawitter. Der davon erzählt, dass er als Schülersprecher des Kamenzer Lessing-Gymnasiums über 700 junge Menschen vertrete. Da, er lächelt versonnen, könne man auch sagen, dass er »ein Repräsentant dieser Schule« sei.
Wenn man schon mal mit einem Jung-Politiker wie Klawitter spricht, will man natürlich wissen, wie sie so drauf ist, die heutige Jugend. Politikverdrossenheit sei in seiner Generation jedenfalls kein Thema, erklärt er. Das habe es vielleicht noch vor zehn Jahren gegeben. Mittlerweile gebe es auch bei den jungen Menschen in den ländlichen Regionen Ostsachsens so etwas wie ein politisches Grundverständnis. Stichwort Klimawandel, der regionale Strukturwandel. Und dann diese Pandemie. Corona habe die Menschen hellhörig gemacht, für die vielen Probleme in der Gesellschaft, das steht für ihn unzweifelhaft fest.
Will man von ihm wissen, wie er die derzeitige Politik in dieser Krise bewertet, wird er nachdenklich. Könnte sicher einiges anders laufen, besser vor allem. Die Impfpolitik beispielsweise, vieles sei zu sehr von der Bürokratie durchdrungen.
Er erzählt davon, dass er nach der Schule studieren will. Jura, wie so viele Politiker? Er habe darüber nachgedacht. Eine längere Auszeit nach der Schule sei jedenfalls nicht geplant. Durch die Weltgeschichte, womöglich als Backpacker, zu reisen wie das viele tun, wenn die Schulzeit vorbei ist, oh nein, das sei nicht sein Ding. Dann lieber irgendwo in Europa an einem Erasmusprojekt mitwirken. Und überhaupt, er sei sehr heimatverbunden. »Hier für immer wegzugehen, kann ich mir gar nicht vorstellen«, erzählt er. Er fühle sich in Kamenz wohl, hier habe er seine Freunde, seine Familie. Klawitter ist gut vernetzt in seiner Stadt, in der Kirche, im Geschichtsverein, im örtlichen Ostsächsischen Schwimmverein. Dort ist er Übungsleiter.
Das Schwimmen vermisse er sehr. Die Schwimmhalle seit Monaten geschlossen, wegen Corona, das Vereinsleben stillgelegt. Keine schöne Zeit sei das. Aber es sei eine, das steht für ihn fest, die einiges an Wandel bereithalte. »Ich glaube, uns steht eine Zeitenwende bevor«, meint er. Spricht dabei von Digitalisierung und Globalisierung. Man müsse die Menschen in dieser Zeit mitnehmen, findet er. Was fast schon ein wenig altklug klingt. Aber so, wie er das ausdrückt, mit diesem selbstbewussten Lächeln im Gesicht, nimmt man ihm diesen vielfach gehörten Satz schon ab. Weil er sich ja auf dem richtigen Gleis wähnt, in seinem noch jungen Leben.

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