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Offener Brief des Center-Chefs

In einem offenen Brief wendet sich der Geschäftsführer des Bautzener Kornmarkt-Centers, Christian Polkow, an die Mitglieder des Bundestages. Seine Forderungen lauten: Öffnungen für den Einzelhandel sowie faire und nachvollziehbare Regelungen während der Pandemie.
Von 62 Läden im Kornmarkt-Center waren diese Woche 37 geöffnet. Viele haben nach dem Prinzip »Click und Meet« geöffnet. Das Kundenverhalten blieb trotzdem verhalten. Foto: spa

Von 62 Läden im Kornmarkt-Center waren diese Woche 37 geöffnet. Viele haben nach dem Prinzip »Click und Meet« geöffnet. Das Kundenverhalten blieb trotzdem verhalten. Foto: spa

Durch die geplante bundesweite Notbremse und damit einhergehenden Schließungen des Einzelhandels sieht Christian Polkow die gesamte Einzelhandelsbranche in Gefahr. Studien belegen niedriges Infektionsrisiko Der Kornmarkt-Center-Chef beruft sich auf das Robert-Koch-Institut, das das Infektionsrisiko im Handel als niedrig einstufe. Auch die Technische Universität Berlin zeigt auf: bei Maskenpflicht im Einzelhandel hat die vollständige Schließung der Geschäfte kaum eine zusätzliche Wirkung. Dass dennoch Geschäfte geschlossen werden müssen, hält Polkow für nicht nachvollziehbar. Branche möchte Pandemie stoppen Er betont deutlich, dass die gesamte Branche die Pandemie stoppen möchte. Die dafür notwendigen Entscheidungen müssen aber angemessen und fair sein, heißt es in seinem offenen Brief. Warum dauert der Lockdown bereits länger als in anderen europäischen Staaten Auch viele offene Fragen wurden zur Sprache gebracht. Die Branche verstehe zum Beispiel nicht, warum einige Geschäfte sicher sein sollen und einige nicht, warum die Läden nicht für Getestete und Geimpfte öffnen dürfen, warum der Lockdown bereits länger dauert als in anderen europäischen Staaten, warum die wirksame Kontaktnachverfolgung zum großen Teil am Datenschutz scheitert oder warum es großzügige Entscheidungen für Messen und Flughäfen gibt, aber viele Einzelhändler, Gastronomen und Hotels ihrer Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit beraubt werden. Innenstädten droht der Leerstand Die Szenarien für die Zukunft des Einzelhandels in den Innenstädten lassen nichts Gutes für Christian Polkow erhoffen: »Mit diesem unfairen Lockdown gehen dem Einzelhandel die Mittel für Zukunftsinvestitionen verloren. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen um die Zukunft ihrer Jobs bangen. Unseren Innenstädten drohen Leerstand und dauerhafte Verödung«, so der dringende Appell an die Mitglieder des Bundestages. Die Forderungen an die Regierung:

  • Regierung soll für wirkungsvolle, faire und nachvollziehbare Regelungen sorgen.
  • Ermöglichung die Läden für Geimpfte und Getestete öffnen zu dürfen.  
  • Forderung an die Bundesregierung, für Einzelhandel, Hotels und Gastronomie Hilfen nach dem          Vorbild der Messewirtschaft bei der Europäischen Union zu notifizieren.


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