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Corona lässt Arbeitslosigkeit ansteigen

Nicht nur die Sommerpause, auch die Corona-Krise wirkt sich zunehmend auf den Arbeitsmarkt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge aus.
Arbeitslosenquote in den einzelnen Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Grafik: Agentur für Arbeit Pirna

Arbeitslosenquote in den einzelnen Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Grafik: Agentur für Arbeit Pirna

Für August meldet die Arbeitsagentur Pirna einen leichten Anstieg der Arbeitslosenquote auf 5,1 Prozent, was im Vergleich zum Vormonat einen Anstieg um 0,1 und im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 0,9 Prozent bedeutet. Das heißt, dass 6.491 Frauen und Männer aktuell im Landkreis als arbeitslos gemeldet sind, also 1.076 Arbeitslose mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosigkeit entwickelte sich in den Geschäftsstellen der Arbeitsagentur aber geringfügig unterschiedlich. Während die Quote in Freital und Dippoldiswalde um 0,2 Prozentpunkte auf 5,0 bzw. 4,0 Prozent und in Pirna um 0,1 auf 5,6 Prozent anstieg, verzeichnete Sebnitz ein leichtes Minus von 0,1 auf 5,0 Prozent. Corona-Krise An dieser Entwicklung zeigen sich nicht nur die saisonbedingten Faktoren, wie zum Beispiel die Sommerpause und der Start von Ausbildungen und Qualifizierungen zumeist erst im September, sondern auch die Auswirkungen der Corona-Krise. Besonders deutlich wird das in der Quote der Jugendarbeitslosigkeit, welche sich im Vergleich zum Vorjahr um 36,4 Prozent, auf 667 junge Frauen und Männer erhöhte. Zudem bewegt sich die Arbeitskräftenachfrage momentan auf niedrigem Niveau. Im August gab es mit 1.805 freien Arbeitsstellen 142 Stellen weniger als im Vorjahreszeitraum. »Im Berichtsmonat August waren sowohl Corona als auch die Ferienpause weiterhin auf dem Arbeitsmarkt spürbar. Die Zahl Jugendlicher, die sich nach ihrer Schulzeit oder Ausbildung arbeitslos meldeten, lag deutlich höher als im vergangenen Jahr. Zudem fanden Beschäftigungsaufnahmen und Einstiege in Qualifizierungen sowie Ausbildungsbeginne eher zögerlich statt«, informiert die Bereichsleiterin der Agentur für Arbeit Pirna, Dana Vogt. 14.000 in Kurzarbeit Nach Hochrechnungen der Agentur für Arbeit waren im April rund 2.000 Betriebe des Landkreises in Kurzarbeit. »Kurzarbeit konnte bisher das Gröbste in der Corona-Krise abwenden. Für den Spitzenmonat April liegen nun erste Erkenntnisse vor, dass mit diesem Instrument mehr als 14.000 Arbeitsplätze im Landkreis gesichert werden konnten«, erklärt Vogt. Selbstständige, die sich zur Aufgabe gezwungen sahen, bekamen eine schnellstmögliche Bearbeitung. Leistungen konnten sie allerdings nur dann erhalten, wenn sie eine freiwillige Arbeitslosenversicherung hatten. Auch bei der Wiederaufnahme der Selbstständigkeit kann diese genutzt werden. Viele Freiberufler verzichteten allerdings darauf. Die ARGE arbeitet auch weiterhin noch unter Corona-Bedingungen, was heißt, dass ein Großteil online abgewickelt und nur vereinzelt Beratungen vor Ort unter Hygiene-Bedingungen durchgeführt werden. Dabei hat das Amt bei der Digitalisierung einen großen Schritt gemacht. Für die Existenzsicherung wurden im Amt zudem alle Kräfte gebündelt. So sind auch die Bearbeitungszeiten von Anträgen verkürzt worden, die oft nur rund drei Wochen dauern. Bei den Ausbildungsplätzen sind derzeit auch noch 330 Stellen unbesetzt. Die Berufsberatung unterstützt alle Schulabsolventen, die sich gerne bei der Arbeitsagentur melden können. Roberto Rink


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