Stadtteilmanagment: Jetzt mit doppelter Frauenpower
Sie wollen das Bindeglied sein zwischen Händlern und Gewerbetreibenden auf der einen und der städtischen Verwaltung auf der anderen Seite: Sabine Luft (56) und Christiane Weikert (47) sind die neuen Stadtteil-Kümmerinnen für die Zentren in Ost bzw. West. Ihr Ziel: den lokalen Handel auf beiden Einkaufsstraßen trotz Corona und Onlinehandel nicht nur am Leben zu erhalten, sondern den Radebeuler Kunden durch viele Aktionen auch immer wieder zu sagen: »Kauft lokal, wir haben viele Läden und ein breites Sortiment vor Ort, es macht Spaß hier und es passiert viel«. Das Projekt »Stadtteilmanagement« ist vom Stadtrat beschlossen, läuft zunächst für drei Jahre und wird mit 50.000 Euro finanziert, die Hälfte davon sind Sachkosten. Dass mit Sabine Luft und Christiane Weikert zwei Powerfrauen antreten, die wissen, was auf sie zukommt und die neuen Aufgaben auch stemmen können, lässt hoffen, dass das Projekt Stadtteilmanagement nach einer Pilotphase 2005 bis 2008 und mehreren Versuchen in den vergangenen Jahren dieses mal richtig durchstartet. Sabine Luft zum Beispiel ist Frisörmeisterin mit eigenem Salon in der Paul-Grosse-Passage und seit 34 Jahren in Radebeul ansässig. »Das Besondere hier ist, dass fast alle Läden inhabergeführt sind. Das ist unser Kiez, hier leben und arbeiten wir.« Erste kleine Veranstaltungen in der Passage und auf der Hauptstraße hat sie bereits federführend auf die Beine gestellt und auf neue Projekte angesprochen, sprudelt sie nur so heraus: "Ein kleiner Weihnachtsmarkt im Dezemer wäre toll, auch Einkaufsnächte mit Musik und Cocktails und vielleicht einen kleinen Einkaufsführer, gern auch digital.« Außerdem gehöre zum Thema Einkaufskultur auch die Frage von Spielmöglichkeiten für Kinder oder die Gestaltung der Bereich vor den Läden. "Da ist eigentlich jeder gefragt und kann sich einbringen", sagt Sabine Luft. Christiane Weikert wiederum ist in Weinböhla zu Hause, hat über 20 Jahre als Eventmanagerin in Meißen gearbeitet, dort u.a. Kneipennächte und die Meißner Fashion Night organisiert sowie im Gewerbeverein mitgewirkt. Für ihr neues Gebiet hat sie sich einiges vorgenommen: Kunden auf die Bahnhofstraße holen, auch wenn dort gerade gebaut wird, mehr Sauberkeit, mehr Werbeflächen für die Händler und natürlich kleine lokale Events, die signalisieren "Wir müssen nicht in den Elbepark nach Dresden fahren, wir haben auch hier ein breites Angebot." Was ihr außerdem wichtig ist: "Jeder kennt Altkötzschenbroda, das für seine vielen Restaurants und Café bekannt ist. Die Bahnhofstraße um die Ecke muss erst noch aus ihrem Schatten geholt werden." Beide Stadtteilmanagerinnen sind sich einig: "Es gibt viel Potenzial auf beiden Einkaufsstraßen. Wenn wir wollen, dass lokaler Handel erhalten bleibt, dass es weiterhin kleine Läden und nicht nur große Ketten gibt, dann müssen wir alle an einem Strang ziehen und einfach alle Möglichkeiten nutzen und Neues ausprobieren, um die Kundschaft weiterhin anzuziehen und ihnen zeigen: Einkaufen vor Ort macht Spaß und hält die Stadtteile lebendig. Kontakt: stadtteilmanagement@stadtradebeul.de