Krankes Gesundheitssystem - Teil 11

Vor nunmehr elf Wochen fragten wir: Wie steht es um den Patienten "Gesundheitssystem"? Viele Institutionen kamen zu Wort, und auch viele Leser schickten uns ihre Ansichten zum Thema. Wir haben einige Auszüge aus Ihrer Post zusammengestellt...

Ihre Beitragsserie „Kran­kes Gesundheitssystem“ ist beispielhaft für alle Me­dien. In aller Deutlichkeit wird darin aufgezeigt, wo­ran unser von Politikern und Kassenfunktionären häufig gepriesenes „vor­bildliches“ Gesundheits­system krankt. Dem Autor und den darin zu Wort kommenden Praktikern wie Frau Dr. med. Verena Kuscheck sei herzlich ge­dankt für die anschauliche Darstellung der eigentlich seit langem bekannten Zustände. Diese überaus wichtige Serie gehört nicht nur auf den Tisch der Bundes­kanzlerin und ihres Ge­sundheitsministers. Damit sollte sich schnellstens ein Gremium z.B. mit Ärzten, Patienten, Wissenschaft­lern, ausländischen Ex­perten und Gesundheits­ökonomen beschäftigen. Eingefahrene Gleise müs­sen schnellstens verlassen, die Zahl der Kassen weiter reduziert werden und kon­krete Terminvorschläge für radikale Veränderungen unterbreitet werden. Eigentlich zeigt die Wo­Ku-Serie schon, was zu tun ist. Die Fakten dürfen, von wem auch immer, nicht zerredet werden. Deutsch­land ist als Debattierklub bekannt, weniger als Land schnellen Handels. Vom Wochenkurier wünsche ich mir weiter solche hervorragenden Serien. Und: Bleibt bitte dran am Thema! Harald M. Mit Interesse lese ich die wöchentliche Ausgabe des Woku für Riesa-Großenhain. Ganz be­sonders bewegt mich die Beitragsserie „Krankes Gesundheitssystem“. Viele Dinge des Gesundheits­system wurden da ja schon beschrieben und das hat auch alles seine Berech­tigung, aber eine Sache, und meines Erachtens das wichtigste Thema, betrifft doch die Gesundheit des Menschen selbst. Die ist es doch, die die Ärzte wie­derherstellen sollten, wenn ein Patient in die Praxis kommt - oder nicht? Genau dort ist das Problem. Die Therapie besteht fast im­mer ausschließlich auf der Behebung der Symptome, anstatt der Beseitigung der Ursachen. Um dem ge­recht zu werden, bräuchten die Ärzte viel mehr Zeit für den einzelnen Patienten, die sie aber nicht haben. Dort müsste sich etwas ändern! Das nächste ist, und das ist besonders auffällig, dass sie zwar relativ gut di­agnostizieren können, aber von den Ursachen keine Ahnung haben. Das habe ich ganz speziell beobach­tet, als ich den Versuch machte, eine Diagnose von drei weiteren Fachärzten doppelchecken zu lassen. Keiner wusste die Ursache, keiner wusste, warum ich das habe und wie lange es noch dauern wird, bis es weg ist. ABER EINS war bei allen gleich. Am Ende gab es von allen dreien ein und das selbe Medi­kament. Ein Medikament, was nur die Symptome lindern würde, aber nicht die Ursache beheben. Von drei Fachärzten wurde ich also quasi mein Leben lang auf Medikation eingestellt. Ein Leben lang Medika­mente kaufen, ein Leben lang Nebenwirkungen. Nur zwei haben dabei gewon­nen. Die Pharma-Industrie und der Arzt, auf der Stre­cke bleibt der Patient! Ist nicht das das eigentliche Symptom unseres kranken Gesundheitssystem? Bei diesem Thema geht es um die ursächliche Therapie von Krankheiten, die selbst in unserem doch so mo­dernen Gesundheitssys­tem immer noch nicht an­gewendet wird. Ich würde mir sehr wünschen, diese Themenreihe mit diesem Thema zu ergänzen. Gerhard B. Es ist eine Farce! Ich glaube wir haben im heu­tigen Zeitalter das beste Gesundheitssystem, was es je gab, von den Möglich­keiten der Diagnostik und Behandlung her. Durch die Bürokratie und sturen Vorgaben, Kontrollen und Reglementierungen bleibt allerdings all das auf der Strecke, was am wich­tigsten ist - nämlich der Patient! Selbst wenn man als Personal motiviert, em­pathisch und engagiert ist, werden ständig »Riegel« vorgeschoben, warum dies, das und alles mögliche nicht geht und nicht gehen darf, weil es so nicht in irgendwelchen Büchern steht! Jeder Arzt, Pfleger, Physiotherapeut, Apothe­ker etc. sollte die Mög­lichkeit bekommen, aktiv mitzuentscheiden, welche Therapie und Methodik die geeignetste für den Einzel­nen ist, im guten Wissen und Gewissen! Ich verstehe die Resig­nation, Wut und Hilflosig­keit des Gesundheitsper­sonals! Katrin Z.


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