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"Krankes Gesundheitssystem" - Antworten der Ministerin - 02

Jetzt antwortet die Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz auf unsere Fragen: Über Wochen besuchte WoKu Kliniken, Hausärzte und Pflegeeinrichtungen, ließ Leser zu Wort kommen, benannte die Probleme und bat die politisch Verantwortlichen um Antworten.
In der nächsten Teil (Antworten der Ministerin - 03) gibt Ministerin Barbara Klepsch Antworten zur Problematik »Kliniken« - insbesondere zu den Punkten Bürokratie, überlastete Notaufnahmen, Ausbildungsfinanzierung oder auch zur Forderung einer einheitlichen Sprach- und Medizinprüfung für ausländische Ärzte. Foto: SMS

In der nächsten Teil (Antworten der Ministerin - 03) gibt Ministerin Barbara Klepsch Antworten zur Problematik »Kliniken« - insbesondere zu den Punkten Bürokratie, überlastete Notaufnahmen, Ausbildungsfinanzierung oder auch zur Forderung einer einheitlichen Sprach- und Medizinprüfung für ausländische Ärzte. Foto: SMS

Lesen Sie hier die Fortsetzung, was uns die Ministerin auf unsere Fragen zur Thematik Pflege antwortete.
Nach ihren Ausführungen zum Dilemma, dass immer mehr Pflegeeinrichtungen um Personal ringen, geht es in dieser Folge um die  geringe Wertschätzung, die den Pflegerinnen und Pflegern entgegengebracht wird und um deren schlechte Bezahlung. Außerdem sprechen wir Ministerin Klepsch auf das Bürokratiemonster »Dokumentation« an.

Pflegeeinrichtungen ringen um Personal

Auch hier haben sich die Beteiligten im Freistaat Sachsen im Rahmen der Initiative »Pro Pflege Sachsen« sehr früh auf den Weg gemacht. Dazu gab es zwei Vereinbarungen zur »Stärkung von Qualität und Ansehen in der Pflege« und »Fachkräfte ausbilden und im Land halten«. Die Beteiligten verpflichten sich dazu, eine tarifgerechte Bezahlung im Bereich der Pflege zu erreichen. Die Pflegekassen haben sich bereit erklärt, nachgewiesene Löhne sowie teilweise die zusätzliche Vergütung des Praxisanleiters anzuerkennen. Zudem wird damit die tarifgerechte Bezahlung der Auszubildenden sichergestellt.
»Ich bin der festen Überzeugung, dass der Dienst am Menschen mindestens ebensoviel wert sein muss wie die Arbeit an Maschinen. Menschliche Würde kann man gar nicht mit Geld ausdrücken. Aber gute Qualität in der Pflege muss auch gut bezahlt werden, darüber müssen wir uns alle im Klaren sein«, so Klepsch.  
Der Pflegeberuf besteht mittlerweile zum Großteil aus Dokumentation. Es ist Zeit für eine Entbürokratisierung, um die Pflegekräfte zu entlasten, neue Kräfte zu finden und unsere motivierten Mitarbeiter zu halten.
»Dort wo Bürokratie abgebaut werden kann, bin ich die Erste, die das unterstützt. Aber wir müssen auch ehrlich sein: Viele Dokumentationspflichten hat sich weder die Politik ausgedacht noch die Betroffenen – sie beruht auf vertraglichen Vereinbarungen«, erklärt die Ministerin. Um die Pflege zu entbürokratisieren, hat die Bundesregierung das Programm EinSTEP initiiert. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) sowie die übrigen Trägerverbände werden zukünftig das EinSTEP-System gemeinsam steuern. Im Freistaat Sachsen nehmen an der Entbürokratisierung (EinSTEP) 45,4 Prozent der ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen teil.  

Sie haben noch offene Fragen zum Thema Pflege oder wollen uns Ihre Erfahrungen mitteilen? Dann schreiben Sie uns einfach einen Leserbrief: Stichwort »Gesundheitssystem« an WochenKurier Lokalverlag, Geierswalder Straße 14, 02979 Elsterheide/Bergen.


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