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Zu Wasser gelassen – Urlaubsfeeling im Spreewald

Bei heißen Temperaturen im Sommer lässt es sich am besten an kühlen, schattigen Plätzen aushalten. Am allerbesten mit Wasser in der Nähe. Wo ist man näher am kühlen Nass als direkt darauf? Und da man in den Sommerferien auch etwas erleben will, ist Sonnen am Strand nicht ausreichend. Wir stechen in Spree…

Deswegen verschlägt es mich dieses Mal in den Spreewald, um meine Paddel-Künste unter Beweis zu stellen. Als Retter, falls ich doch in der Spree landen sollte, habe ich mir Reporter Stefan Staindl mitgenommen.

An der Reederei unserer Wahl angekommen, erwartet uns das reinste Urlaubsfeeling. Ein kleiner Holzsteg, der ins Wasser führt, tiefhängende Äste und das ruhige Fließ – echt idyllisch. Aber die Paddelboote, die im Wasser treiben, wecken mein Interesse.

In einer kurzen Einweisung werden uns die Verkehrsregeln auf dem Wasser und die Zeichen am Rand der Fließe erklärt. Ist ein bisschen wie Fahrschule. Dann geht es ans Einsteigen. Ein Bein ins Boot – eine ganz schön wackelige Angelegenheit. Ich lande wohl schneller im Wasser als gedacht. Aber mit ein bisschen Hilfe der netten Mitarbeiter gelingt es mir doch ohne reinzufallen ins Boot zu klettern. Jetzt noch eine kurze Erklärung, wie man mit den Paddeln vorwärtskommt und vor allem lenkt und unsere Tour kann beginnen.

Auf den ersten Metern stellen wir uns, glaube ich, ziemlich ungeschickt an – von der einen Kanalseite zur anderen, nur vorwärts geht es irgendwie nicht. Schließlich müsste man auch im gleichen Takt paddeln, um voranzukommen. Mit Ansage „Rechts – Links – Rechts" klappt es dann doch ganz gut. Die nächste Herausforderung ist nun den richtigen Weg, der uns vorher auf der Karte eingezeichnet wurde, zu finden.

Leichter gesagt als getan, hier sieht jedes Fließ gleich aus. Zum Glück gibt es „Straßennamen" auch für Wasserwege.

Nach den kleinen Hindernissen am Anfang verläuft der Rest der Tour dann aber reibungslos und sehr entspannt. Sonne, die durch die Bäume scheint, Vögel, die zwitschern – ich war selten so entspannt bei fast schon sportlichen Aktivitäten. Aber ich muss zugeben, dass es mit der Zeit ganz schön auf die Arme geht. Da hilft nur Pause machen und sich stärken. Bei so vielen niedlichen Restaurants direkt am Fließ fällt die Auswahl nicht leicht. Nach Pellkartoffeln mit Quark als spreewaldtypischer Snack paddelt es sich gleich viel leichter.

Obwohl, eigentlich könnte Stefan ruhig auf dem Rückweg alleine paddeln und ich halte mein Gesicht ein bisschen in die Sonne.

Schuhe aus – und die Beine entspannt ins Wasser baumeln lassen – herrlich. Die Rechnung habe ich allerdings ohne meinen lieben Kollegen gemacht. Denn kaum habe ich die Augen zugemacht und mich zurückgelehnt fliegt – zack – ein Paddel voll Wasser ins Boot. Auch wenn er ganz unschuldig guckt und beteuert, dass es natürlich ganz ausversehen passiert ist, kann ich ihm nicht so wirklich glauben. Sein Plan hat funktioniert, ich schnappe mir mein Paddel und lege wieder los.

Am Hafen warten schließlich meine trockenen Klamotten. Wieder festen Boden unter den Füßen merke ich aber schon, dass Paddeln doch gar nicht so ohne ist. Morgen habe ich bestimmt Muskelkater. Aber es hat sich gelohnt und trotz nasser Klamotten am Ende, danke nochmal Stefan, hatte ich wirklich einen tollen Tag.

Mein Fazit: Paddeln ist die perfekte Mischung aus Action und Entspannung und für einen Familienausflug in den Sommerferien bestens geeignet.

Anne-Sophie Lösche

Gut zu wissen
Anfahrt: www.bootsverleih-richter.de
Kontakt: Telefon: 03542/ 3764
Öffnungszeiten: bis 31. Oktober: Montag- Freitag 9 - 19 Uhr, Samstag & Sonntag 9- 20 Uhr
Preise: 2er-Paddelboot: 12 Euro für 2 Stunden, 20 Euro für 4 Stunden


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