Zwischen Leben und Tod, Laufente und Amsel
Agathes Blick wandert interessiert durchs Fenster nach draußen in den Garten. Die Laufente ist für ein paar Tage in die Badewanne von Familie Kremp gezogen. Das Tier wäre vor ein paar Tagen nämlich beinahe einem Fuchs zum Opfer gefallen. Diana Kremp hat das Dilemma gerade noch rechtzeitig entdecken und damit Schlimmeres verhindern können. Auch wenn Agathe durch den Fuchsangriff einige Verletzungen davongetragen hat, ist die Prognose des behandelnden Tierarztes gut. Die Chancen, gesund zu werden und bald wieder mit ihren Artgenossen Adolph und Adele zusammen sein zu können, stehen also nicht schlecht. Diana Kremp hat die drei Laufenten vor vier Jahren bei einem Tischtennisturnier gewonnen. In Windeseile schusterte ihr Ehemann auf dem heimischen Hof in der Elsterheide einen Stall für die Tiere zurecht. Denn so ein gewonnener »Satz Enten« will bei der Familie artgerecht untergebracht sein. Dass Agathe nun die Badewanne belegt und die Familie deshalb nur noch duschen kann, stört niemanden. Denn in dem Mehrgenerationenhaus gibt es kein Leben ohne Tiere. Mit allem, was dazu gehört. In guten wie in schlechten Zeiten. Neben den Laufenten wohnen auf dem Hof auch Zwergkaninchen, Katzen und Hündin Aimy. Vor ein paar Tagen ist zudem ein kleiner Vogel auf Zeit eingezogen. Und auch dieser Zustand ist nicht unbedingt neu. Denn Diana Kremp hat schon des Öfteren kranken, ausgestoßenen und sterbenden Tieren beim Überleben geholfen. Für die Bestattungsfachkraft, Trauerrednerin und integrative Trauerbegleiterin ist es völlig normal Lebensretterin zu sein. So zog die 51-Jährige mehrere Hofkatzen mit der Flasche auf und übernahm später auch ein Tier zur Pflege, weil es ein neues Zuhause suchte. Die engagierte Tierschützerin kümmerte sich unter anderem auch schon um einen Raben und um ein junges Wildschwein. Alle Pflegetiere waren auf Hilfe von außen angewiesen. Nicht alle Tiere haben es geschafft. Diana Kremp ist sich sehr wohl bewusst, dass das menschliche Eingreifen in die Prozesse der Natur begrenzt und auch nicht immer gut ist. Sie weiß, wann Hilfe vonnöten ist.
Fütterung im Drei-Stunden-Takt
Den jüngsten Findling, namens Erich, hatte Diana Kremps Chef Enrico Pech auf dem Weg zur Arbeit auf der Straße entdeckt. Das Jungtier taumelte orientierungslos und am Ende seiner Kräfte über den heißen Asphalt. Der Bestattermeister trug die junge Amsel behutsam von der Straße weg, bevor er sich wieder ins Auto setzte. Das schlechte Gewissen fuhr bei ihm jedoch mit. Und somit kontaktierte der Firmenchef wenig später ratsuchend seine Mitarbeiterin, wohl wissend, dass Diana Kremp mit verletzten und sterbenden Tieren bereits Erfahrung hat. Gemeinsam fuhren beide an die Fundstelle zurück. Kaum zu Hause angekommen suchte Diana Kremp nach artgerechtem Futter und richtete dem Vogelkind ein Nest ein. Seitdem geht es Erich mit jedem Tag zusehends besser. Alle drei Stunden wird der Jungvogel gefüttert. Außer in der Nacht. Denn bei Dunkelheit gehen auch die Elterntiere nicht auf Futtersuche, weiß Diana Kremp. Erich streckt jetzt seinen Kopf nach oben und reißt den Schnabel weit auf. Fütterungszeit. Innerhalb kürzester Zeit sind die kleinen Happen, die es mittels Pinzette gibt, aufgefressen. Ziehmutter Diana schaut jetzt genau, was der Vogel nach der Fütterungszeit in seinem Nest hinterlassen hat. Sein im besten Fall rundlich geformter, hell-dunkler Kot befindet sich in einer Membran, die von den Elterntieren problemlos entsorgt werden kann und somit für Sauberkeit im Nest sorgt. Zudem gibt das Aussehen der Hinterlassenschaften wichtige Informationen über den Gesundheitszustand des Tieres. Bei Erich ist alles in Ordnung. Nach der Ruhepause wartet schon wieder die nächste Fütterung. Tatkräftige Unterstützung bekommt Diana Kremp bei der Versorgung der Tiere von ihrer 73-jährigen Mutter Ingrid Fischer, die sich jetzt weiter um Erich kümmert. Schichtwechsel im Mehrgenerationenhaus. Für Lebensretterin Diana Kremp geht es mental jetzt wieder auf die andere Seite des Lebens. Richtung Bestattungshaus und Friedhof.
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