Michael Harig

Zukunft hat Haltung

Ein Kommentar von Michael Harig, Landrat des Landkreises Bautzen.
Michael Harig ist Landrat des Landkreises Bautzen.

Michael Harig ist Landrat des Landkreises Bautzen.

Bild: Jessica Grossmann

Wir leben in spannenden Zeiten. Während das Pandemiegeschehen einem »Ende« - zumindest aber einem »Anders« entgegengeht, halten uns andere Themen in Atem. Positive und negative - bisweilen außerordentlich Besorgniserregende. Da waren zum einen die Olympischen Spiele. Für sportlich Interessierte eine Zeit der Inspiration und Faszination. Das betrifft zuvörderst die sportlichen Leistungen der Athleten aus aller Welt, insbesondere natürlich die der »Unseren«. Aber auch die modernen Sportanlagen und die technische Umsetzung der feierlichen Höhepunkte hinterließen Eindruck.
Zum anderen blicken wir auf die Konfliktherde in der Welt. Wer hätte es für möglich gehalten, dass es, wie aktuell zwischen der Ukraine und Russland, einen konkreten Krieg in Europa gibt? Einen Krieg - nimmt man die Verlautbarungen aus dem Kreml ernst - der die gesamte Welt erfassen kann.
Was haben beide Beispiele und Themen gemeinsam? Auf einen ersten Blick recht wenig. Gleichwohl hinterlassen viele wertende Kommentierungen den Eindruck, dass sich Systeme und auch Kulturen zunehmend unversöhnlich gegenüberstehen. Ich hätte dies zumindest für Europa, nach den im 20. Jh. gemachten schrecklichen Erfahrungen mit zwei Weltkriegen, schlichtweg für unmöglich gehalten.
Zukunft hat jedoch Herkunft. Dies betrifft eben auch Kulturen, Wertevorstellungen bis hin zur Begründung wechselseitiger (Sicherheits-)Interessen. Alle unterschiedlichen Ansichten rechtfertigen jedoch eines nicht: Krieg, Tod, Vertreibung und ein Infragestellen von Grenzen und staatlicher Souveränität. Der russische Präsident reiht sich in die Ahnengalerie der größten menschlichen Enttäuschungen der politischen Vergangenheit und Gegenwart ein.
Was im Großen geschieht, wirkt auch auf’s Kleine. Globale Verwerfungen lassen Abhängigkeiten sichtbar werden. Ein gleichzeitiger Ausstieg aus Kohle und Kernkraft muss national neu bewertet werden. Unabhängig davon werden die Erfordernisse eines gelingenden Strukturwandels zwischen Hoyerswerda, Weißwasser und Cottbus anders beurteilt als zwischen Bautzen, Kamenz und Radeberg. Es kommt also immer auf die Perspektive an. Und mehr noch den Willen, Friedfertiges und Gutes erreichen zu wollen.
 
Das passende Video gibt‘s auch im LAUSITZWELLE Fernsehen in der Drehscheibe Lausitz: im Livestream unter www.lausitzwelle.de, auf youtube.com/LAUSITZWELLE, im Kabelfernsehen sowie via DVB-T2 (Kanal 27) und MagentaTV ab 18 Uhr sowie im Satellitenprogramm bei SachsenEins ab 18.30 Uhr.


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