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„Waschen und Legen überlasse ich gern anderen“

Wie ein Schicksalsschlag Christin Lehrack zum beruflichen Traum führte und was Sport mit Frisuren zu tun hat.

Christin „Tini" Lehrack frisiert Standards im klassischen Stil. Selbst die Elvis-Tolle oder die Steckfrisur für Rockabellas hat sie drauf. Aber auch wer es extravagant modern mag und dabei auf guten Styling-Rat nicht verzichten möchte, ist bei ihr gut aufgehoben. „Bei mir geht es locker ab", versichert die gebürtige Lübbenerin und lacht. Überhaupt lacht sie sehr gern und oft. Man ist überrascht, wenn man erfährt, dass ihr Weg zum eigenen Salon eher einen traurigen Anlass hatte. Cottbus/Lübben. „Jemand, der mir sehr nahestand, starb vor einigen Jahren überraschend. Das traf mich mehr, als ich wahrhaben wollte. Obwohl ich damals einen guten Job hatte, wusste ich: Aus dem Tief komme ich nur raus, wenn ich mich verändere." Tini machte ihren Meister und sich selbstständig. „Ein Aufbruch!" Erst war sie mobil in ganz Brandenburg unterwegs, im Dezember vergangenen Jahres eröffnete sie schließlich ihren Salon in Limberg nahe Cottbus. Die junge Friseurmeisterin nennt ihn „1912 - Der Friseur". Der 19.12. ist ihr Geburtsdatum, aber „Der Friseur"? „Das bin ich! Dauerwelle, Waschen und Legen kann ich, überlasse ich aber gern anderen. Ich habe mich spezialisiert." Gewagt, exklusiv, „krass", wenn`s typgerecht ist, das geht. Allerdings kann Mann und Frau bei „Der Friseur" Tini auch Akkuratesse altehrwürdiger Tradition erwarten - ob Undercut, Fasson oder Messerformschnitt, außerdem bei Männern Bartpflege. Rasieren und barbieren mit dem Messer bedeutet bei ihr Handwerk mit hohem Anspruch. „Gerade Sportler zum Beispiel haben da besondere Vorstellungen", weiß sie. Sie treibt selbst aktiv Sport. „Wer im Sport bestehen will, muss an sich selbst glauben, aber auch immer hart an sich arbeiten. Das ist täglich eine neue Entscheidung. Ich sehe mein Geschäft genauso. Ich trau mir was zu." Ihre ehemalige Chefinnen, die Friseurmeisterinnen Andrea Müller und Renate Keller , sind nach wie vor ihre Vorbilder. „Ihnen habe ich viel zu verdanken. Sie haben mich auch ermutigt, meinen Traum zu leben." Tini ist im Spreewald aufgewachsen. „Ich bin bodenständig und ein Familienmensch. Ich liebe die Natur und die ländliche Idylle. In Berlin habe ich mich dann von verrückter Mode inspirieren lassen." Dort hat sie eine Weile gelebt und gelernt. „Aber ich weiß, wohin ich gehöre." Für neue Einflüssse und Trends ist sie nach wie vor offen. Welches berufliche Ziel hat Christin „Tini" Lehrack? „Für immer Friseur", lacht sie und fügt hinzu: „Ich möchte gern ausbilden." Willst Du glücklich sein, dann sei es, heisst ein Spruch an der Wand im Salon... C. M. Schwab, Foto: PR


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