„Ruf Teddybär 1-4“ ist sein persönlichster Hit
Herr Hill, „Berührt“ heißt Ihre Tour, die Sie ausnahmslos in Städte in Ostdeutschland führt. Das ist doch kein Zufall – oder?
„Natürlich nicht. Von 1972 bis 1989 war ich als Künstler in sehr vielen Orten der ehemaligen DDR unterwegs. Egal, ob ich im Berliner Friedrichstadt-Palast, im Dresdner Kulturpalast oder in kleineren Städten des Landes auf der Bühne stand, es waren jedes Mal unvergessliche Erlebnisse für mich. Es waren sozusagen meine beruflichen Sternstunden.“
Warum waren gerade Sie so präsent wie kein anderer Westkünstler?
„Vielleicht lag es daran, dass ich ein Sänger aus Österreich war und keiner aus der Bundesrepublik. Ich bin immer gern in der DDR aufgetreten, habe hier viele liebe Menschen kennengelernt zu denen ich bis heute eine Freundschaft pflege. Und eins mag ich auch sehr, den Dialekt der Sachsen, sie sind fröhliche und charmante Menschen.“
Von Ihrer Beliebtheit haben Sie hierzulande nichts eingebüßt. Liegt das auch an jenem Lied „Ruf Teddybär 1 – 4“, das auch nach 37 Jahren noch immer die Herzen von Millionen Menschen rührt?
„Mit Sicherheit hat das Lied dazu beigetragen. Dabei wollte den Song, der von einem gelähmten Jungen im Rollstuhl und einem Lkw-Fahrer handelt, anfangs kein Radiosender haben, meine Produktionsfirma hat sich sogar dafür geschämt. Erst als ihn Radio Luxemburg spielte, wo ich damals auch als Sprecher tätig war, und ich dann 1979 in der ZDF-’Hitparade‘ auftrat, kam der plötzliche Erfolg.“
Was keiner ahnte: Sie hatten dieses Lied damals ihrem Sohn Andreas gewidmet...
„Ja, ich bin selbst Vater eines Jungen, der 1966 behindert auf die Welt kam. Andreas ist Spastiker und Epileptiker, rund um die Uhr pflegebedürftig.“
Sie haben am 27. Juli Ihren 76. Geburtstag gefeiert, ist es nicht langsam an der Zeit, aufzuhören?
„Bloß nicht, wer rastet der rostet ist mein Kredo! Ich verspüre immer noch einen gewissen Mittelpunktdrang. Zugegeben, das hat auch etwas mit Eitelkeit zu tun. Aber solange ich in der schnelllebigen Schlagerwelt noch so ein treues Publikum habe, mache ich weiter.“
Apropos Heimathafen: Ihr ehemaliger Produzent Lotar Olias hatte mit Freddy Quinn und seinen Seemannsliedern großen Erfolg. Er wollte Sie gern als dessen Nachfolger aufbauen...
„Ich habe Freddy immer bewundert, seine Stimme hat die Menschen berührt. Aber ich wollte nicht sein Double sein, immer nur der Erste. So bin ich dann meinen eigenen Weg gegangen.“
Anfangs unter Ihrem Geburtsnamen Ferry Gillming...
„Ja: vor der Veröffentlichung meiner ersten Single bekam ich den Künstlernamen Jonny Hill. Es war die Idee meines Produzenten. Er meinte, für die große Karriere sei das dienlicher. Was sich bekanntlich auch als richtig herausstellte.“
Sie bekommen von Ihren Fans regelmäßig Teddys geschenkt, brauchen Sie für die Plüschtiere schon ein extra Zimmer?
„Anfänglich habe ich wirklich alle gesammelt, aber über die Jahre wurden es zu viele. Jetzt haben wir ein schönes Projekt ins Leben gerufen und meine Agentur kümmert sich darum, dass wir ab und an ein paar Kinderaugen leuchten lassen. Wir geben die kleinen Felltierchen in gute kleine Hände, an Kinder, die sich darüber freuen. Dort sind sie gut aufgehoben und ich glaube, dies ist auch im Sinne meiner Fans. Wenn man Gutes tun kann, dann soll man das auch machen.“
Ein Bär ist Ihnen allerdings ans Herz gewachsen, was hat es mit ihm auf sich?
Das war schon sehr lange ein Herzenswunsch von mir. Ich wollte einen Teddybären, der das komplette Lied „Ruf Teddybär 1-4“ singt wenn man ihm auf die Tatze drückt Diesen Traum habe ich mir erfüllt und als Markenzeichen hat er blaue Ohren bekommen, so blau, wie meine Augenfarbe ist.“
Wenn Sie zurückblicken, wer war der Held Ihrer Kindheit?
„Ganz klar James Dean.“
Kein Sänger? Das müssen Sie uns erklären...
„Er war ein toller Kerl, er hat mir mit seiner lässigen Art einfach imponiert. Als ich seinen Film sah wusste ich sofort: Ich werde Schauspieler wie er!“
Ihr Vater, ein studierter Maschinenbauingenieur, war sicher nicht begeistert von Ihrer Berufswahl?
„In der Tat, das Resultat war eine schallende Ohrfeige. Aber am Ende habe hat es doch geklappt mit der Schauspielerei, wenn auch nur kurz. Ich war lernfaul und hatte keinen Abschluss. Eine Theatergruppe hat mich trotzdem engagiert. Meine erste kleine Rolle war die eines Jugendlichen Liebhabers in einem Bauernstück.“
Sie sind immer noch fit und drahtig, trotz der 100 TV- und Bühnenauftritte im In- und Ausland, die Sie jedes Jahr bewältigen. Woran liegt das?
„Wie Sie sehen selbst, ich bin immer auf Achse, da bleibt gar keine Zeit zum Altwerden...“
Letzte eine Frage: Wie heißt Ihr persönliches Lebensmotto?
„Immer alles von der positiven Seite sehen und wenn man hinfällt, immer wieder aufstehen!“
(Das Gespräch führte Hans Jancke)

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