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Mensch-Mieze-Porträt oder: 60 ist das neue 45

Die Frau hat echt Mut! Mit 60 Jahren zeigt sich Schlagerstar Elke Martens den Lesern des WochenKurier erstmals so, wie Gott sie schuf - nämlich splitternackt....

Das Aktbild hat sie persönlich gemalt und glaubt man dem, was man da erfreulicherweise sieht, hat die Frau über all die Jahre ihr Traumgewicht gehalten. Und hat sich auch sonst nicht verändert – bis auf das Gesicht. Denn statt ihres eigenen hat sich Elke einen Katzenkopf auf die nackten Schultern gezeichnet.
Müssen wir uns jetzt Sorgen machen, Frau Martens? „Überhaupt nicht“, lächelt die Künstlerin, „das ist mein ganz eigener Stil, ich habe schon als Kind gern menschliche Körper mit Tierköpfen gemalt.“ Dann verrät die schöne Dresdnerin, wer ihr Modell gestanden hat: „Das war mein süßer Kater Joschi.“
Für das Nackedei-Bildnis hat sie sich daheim vor den Spiegel gesetzt, die langen Beine lasziv übereinander geschlagen und die Bleistifte ausgepackt. Fast 50 solcher filigranen Mensch-Mieze-Bilder hat die Sängerin inzwischen aufs Papier gebracht, sie schon auf unzähligen Vernissagen erfolgreich ausgestellt.
Was sagt Ehemann Jürgen Jürgens (64), Moderator beim Berliner Stadtradio 88.8, zum Aktbild seiner Frau? „Ich schaue es mir immer wieder gern an, zumal Elke in all den Jahren ihre Traumfigur behalten hat.“ Die beiden sind mittlerweile seit acht Jahren ein Paar, nach sieben Jahren wilder Ehe. Das Ja-Wort konnten sie sich allerdings erst im dritten Anlauf geben. Denn eigentlich wollte die blonde Dresdnerin die Liebe ihres Lebens bereits am 13. April 2005 heiraten. Stattfinden sollte das Zeremoniell auf dem Kreuzfahrtschiff „MS Astoria“, ganz romantisch bei Kerzenschein und mit dem Segen des Kapitäns. „Ich hatte damals ein Engagement auf dem Schiff“, erzählt die Sängerin, „unterhielt die Passagiere während der Mittelmeerreise von Nizza nach Venedig mit meinen Hits.“ Doch dann der Schock: „Eine Eheschließung auf dem Meer, das erfuhren wir erst vor Ort, ist ungültig. Jürgen und ich hatten vergessen, die Rechtslage vorher gründlich zu prüfen.“ Auch der zweite Versuch, in den Hafen der Ehe zu schippern, misslang. Elke musste sich wegen heftiger Zahnschmerzen kurzfristig einer schwierigen Kiefer-Operation unterziehen, bekam während des Eingriffs plötzlich Herzrasen. Erst drei Jahre später segelte sie dann aber doch noch in den Hafen der Ehe, und zwar ganz heimlich auf dem historischen Standesamt in Potsdam.
„Bei unserem Lieblingsfranzosen hatten wir einen Zweiertisch bestellt“, erzählt Elke, „serviert wurde Hirschbraten mit Thüringer Klößen, als Nachtisch gab es köstliches Gänsestopflebereis.“ Das Ehepaar wohnt in einer Doppelhaushälfte am Rande von Potsdam, mit idyllischem Blick auf eine Weide, wo Pferde, Büffel und Gallowayrinder grasen. Hier hat Elke, die an der Musikhochschule Dresden studierte, die nötige Muße, um an Texten für neue Lieder zu arbeiten oder ihrer Malerei nachzugehen. „Ich hoffe, dass ich bei Interesse meine Bilder auch einmal in meiner Heimatstadt Dresden ausstellen darf“, sagt sie, die bei ihren Vernissagen das Publikum charmant und witzig unterhalten und nebenbei auch einige spektakuläre Episoden aus ihrem Leben erzählen kann.
So zum Beispiel  von ihrem 16-tägigen Gastspiel während einer Reise durch die Ägäis auf dem Traumschiff „Delphin Renaissance“. Beim Landgang in Sorrent war sie mit einer Touristengruppe per Bus nach Pompeji unterwegs, als plötzlich in einem Tunnel ein Tanklaster gegen eine Wand fuhr und unter den Fahrgästen Panik ausbrach. „Überall auf der Straße war Benzin verschüttet, eine einzige Zigarettenkippe hätte ein Inferno ausgelöst. Ein Wunder, dass es keine Toten gab, ich hatte wohl gleich ein Dutzend Schutzengel.“ Die brauchte Elke auch, als sie vor zwei Jahren von einer Katze in der Nachbarschaft in die Wade gebissen wurde. „Ich bekam binnen weniger Stunden eine lebensbedrohliche Blutvergiftung, mein linkes Bein schwoll dick an und schmerzte wahnsinnig. In der Klinik sagte man mir, dass ich Riesenglück gehabt hätte und nur knapp einer Amputation entgangen wäre.“
Trotzdem sind Katzen nach wie vor Elkes große Leidenschaft. So fliegt sie regelmäßig einmal im Januar jeden Jahres nach Lanzarote, der nördlichsten der sieben kanarischen Inseln. Dort kümmert sie sich um von herzlosen Menschen einfach im Stich gelassene kranke Stubentiger, füttert sie, lässt sie beim Tierarzt auf eigene Kosten entwurmen und kastrieren. Und was tut Elke für sich selbst, um weiter fit und attraktiv zu bleiben? „Ich jogge täglich, mache außerdem regelmäßig Krafttraining für einen gesunden Stützapparat“, erzählt sie stolz.  „Aber wenn ich mir wirklich einmal eine größere künstlerische Auszeit nehme“, verrät Elke, „dann spiele ich Tennis n meiner Heimatstadt Dresden, übe auf dem Sandplatz vom TC Blau-Weiß Blasewitz fleißig an meinem Aufschlag...“
Hans Jancke


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