Brummkreisel-Achim: Die rote Latzhose passt noch!
Anstatt in die Latzhose schlüpften Sie in Schwarzkollm schon zum sechsten Mal in die Rolle des weißhaarigen Oberst von Schadowitz...
Ja, der Auftritt im Erlebnishof Krabat-Mühle war für mich eine willkommene Abwechslung, und ein gleichzeitiges Heimspiel. Bis zu meiner Geburtsstadt Görlitz sind es ja nur knapp 95 Kilometer. Und wie immer hat es mir großen Spaß gemacht, das Publikum durch ein Stück Geschichte zu führen.
Die Sendung „Brummkreisel“ wurde erstmals am 25. Januar 1982 ausgestrahlt, nach genau 100 Sendungen war 1991 Schluss. Existiert die Original-Hose eigentlich noch?
Ja, sie liegt gut eingemottet im Kleiderschrank. Ich wollte sie dem DDR-Museum in Pirna schenken, aber dort wollte man sie nicht.
Hand aufs Herz, probieren Sie das gute Stück manchmal noch an?
Sie werden lachen, die Hose passt mir noch wie angegossen!
Wo wurde der Straßenfeger eigentlich produziert?
Im Studio A in Berlin-Babelsberg, wo dann ab 1988 die abendliche TV-Spielshow Glücksrad produziert wurde.
Verraten Sie uns, wer für Ihre Latzhose verantwortlich war?
Die Idee dafür hatte Kostümbildnerin Ulrike Schlafmann. Ihre zauberhaften Gewänder, die sie u.a. für die Landesbühnen Sachsen entwirft, konnte man auch schon auf der Felsenbühne Rathen im Märchenstück „Schneeweißchen und Rosenrot“ bewundern.
Wie viele Hosen haben Sie in all der Zeit verschlissen?
Als es sich ausgekreiselt hatte, waren es insgesamt 14 Stück.
Sie sehen total austrainiert aus. Was tun Sie dafür?
Ich habe mein ganzes Leben lang Sport getrieben, kam schon als Elfjähriger auf die Kinder- und Jugendsportschule (KJS) in Dresden-Klotzsche und war bis zu meinem 18. Lebensjahr Zehnkämpfer. Außerdem mache ich jeden Tag 120 Sit ups, 50 Liegestütze und stemme Hanteln zur Stärkung der Brustmuskulatur. Und nicht zuletzt sage ich mir immer: Wenn es einem gut geht und man einfach glücklich ist, dann strahlt das auch aus. Das hilft, um in Form zu bleiben.
Ihre gutekörperliche Konstitution kam Ihnen garantiert auch im Job zugute?
Natürlich. Nach meinem Studium an der Schauspielschule „Ernst Busch“ in Berlin war ich am südthüringischen Staatstheater in Meiningen engagiert. Dort trat ich von 1976 bis 1979 in drei Spielzeiten gleich in 27 verschiedenen Rollen auf.
Unvergessen geblieben ist auch die Fernseh-Schwank-Reihe „Ferienheim Bergkristall“...
Als turbulenter Jahresabschluss lief sie immer am Silvesterabend, darin spielte ich von 1983 bis 1987 den smarten Skilehrer Hans-Günther Koch.
Ihrer guten körperlichen Konstitution war es wohl zu verdanken, dass Sie schon einmal einen schweren Motorradunfall überlebt haben?
Es passierte im Juli 1978 nach einem Gastauftritt auf der Freilichtbühne im thüringischen Steinbach-Langenbach. Ich fuhr mit meiner MZ ETS „Trophy Sport“, die ich mir erst kurz vorher auf Teilzahlung gekauft hatte, in Richtung Berlin, als ich auf der A73 bei Meiningen in einer Kurve auf einer Ölspur ausrutschte, die ein russisches Militärfahrzeug hinterlassen hatte und krachte mit den Lendenwirbeln voll auf den Asphalt. Als ich im Krankenhaus erwachte, lag ich im Gipsbett.
Ihr erster Gedanke?
Hoffentlich bin ich nicht querschnittsgelähmt! Ich hatte großes Glück, dass ich nicht im Rollstuhl landete. In der Zeit der Reha und danach war mir meine Frau Helga (62) eine starke Stütze, ohne sie hätte ich es nicht geschafft. Sie hat mich auch während meines Schauspielstudiums „durchgefüttert“, obwohl sie eigentlich insgeheim hoffte, dass ich durchfalle.
Das müssen Sie erklären!
Ganz einfach, an der Hochschule gab es natürlich manch hübsche Studentin...
Aber Sie sind doch standhaft geblieben?
Natürlich, nicht umsonst bin ich mit Helga schon 41 Jahre glücklich verheiratet. Wir haben uns bei einem Konzert der Renft Combo in Görlitz kennengelernt und waren seitdem immer zusammen. Traditionell an unserem Hochzeitstag am 31. Juli erneuern wir unseren Liebesschwur unter dem berühmten Flüsterbogen“ am Görlitzer Untermarkt.
Was Ihren Job betrifft, muss Ihre Frau doch hinsichtlich mächtig stolz auf Sie sein. Sie werden dank Ihrer markanten Stimme auch sehr oft als Synchronsprecher gebucht...
Ja, ich habe Tigger aus Winnie Pooh, dem Kleinen Rabe Socke, Sponge Bob oder Bugs Bunny. Leben eingehaucht. Mittlerweile sind über 600 Sprechrollen bei Film und Fernsehen, darunter weltweit bekannte wie etwa in Star Trek, Mc Gyver oder Jim Bergerac.
Wann können wir Sie wieder mal in Sachsen erleben?
In der Adventszeit auf dem Dresdner Striezelmarkt, dort mime ich wie jedes Jahr den Nussknacker auf der Märchenbühne. Am 29. Dezember gastiere ich mit „Dinner for one“ als Butler James in der Kulturbrauerei Görlitz (19 Uhr), Silvester mit meinem Sketchpartner Jörg Kleinau auf der Kino-Bühne in Ebersbach bei Neugersdorf.
Sie werden am 3. November 65 Jahre alt, gibt es noch unerfüllte Träume?
Für mich wäre der Mephisto im „Faust“ das Größte, trotz der Textlänge. Aber in 42 Bühnenjahren habe ich noch nie einen Souffleur gebraucht.
Das Gespräch führte Hans Jancke

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