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Protest gegen Schulschließungen

In ganz Sachsen haben am Wochenende Eltern und Kinder friedlich gegen erneute Schulschließungen protestiert. So legten sie unter anderem Schuhe und Mahnschilder vor vielen Rathäusern ab.

Was in einigen Landkreisen des Freistaates jetzt schon zur bitteren Realität geworden ist, könnte bald auch im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge drohen: Schul- und Kitaschließungen!
Laut aktueller Corona-Schutz-Verordnung müssen Kitas und Schulen schließen, wenn die 7-Tage-Inzidenz an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen über 100 liegt. Sinken die Zahlen nicht, drohen ab 29. März die Schließungen. Aus dem Landratsamt heißt es dazu: »Der Landkreis selbst wird die generellen Schließungen der Kindertageseinrichtungen zunächst nicht forcieren.« Eine erste Auswertung der Corona-Selbsttests an Schulen vom 19. März ergab, dass lediglich 0,12 Prozent aller getesteten Schüler und 0,13 Prozent der Lehrer positiv auf Corona anschlugen. Somit ist die Infektionsrate an Schulen sehr gering. Dass dennoch in einigen Landkreisen, wie in Meißen, Zwickau und im Erzgebirgskreis, bereits am 23. März wieder Schulen und Kitas geschlossen worden sind, stößt bei vielen Eltern und deren Kindern auf Unverständnis. So zogen viele von ihnen am vergangenen Wochenende vor die Rat- und Gemeindehäuser ihrer Kommunen, um still und friedlich dagegen zu protestieren. Auch in unserem Landkreis setzten Eltern und Kinder Zeichen:
Von Wilsdruff, über Dippoldiswalde, Pirna und Struppen bis nach Sebnitz machten sie vor den Rathäusern auf ihre Situation aufmerksam. Struppen In Struppen haben Mütter und Väter einen emotionalen Hilferuf zum Wohle ihrer Kinder gestartet. Sie drapierten die Treppe der Gemeindeverwaltung mit Schuhen, Spielzeug, Schulsachen, Luftballons und etlichen Mahnschildern.
Die Botschaften auf den Zetteln sind eindeutig: »Herr Bürgermeister, Kinder sind auch Bürger!!! Wir brauchen Ihre Hilfe und Unterstützung!!!« oder »Kinder sind systemrelevant«. Viele Eltern sind frustriert und stoßen durch Homeoffice und Homeschooling an ihre Grenzen. Die Eltern verliehen ihrem Hilferuf vom Wochenende Nachdruck, denn als am Montagmittag die Botschaften von der Gemeindetreppe entfernt worden sind, bauten sie diese am Abend wieder auf. Den protestierenden Muttis und Vatis gehe es darum, öffentlich zu machen, wie Kinder unter Maskenzwang, sozialer Isolation, Testpflicht und Abstandsregeln leiden würden. Pirna Nach einem Jahr Corona-Lockdown haben Eltern am 21. März vor dem Rathaus in Pirna mit einem stillen Protest auf die Situation von Familien, insbesondere von Kindern und jungen Menschen, während der Zeit aufmerksam gemacht.
Die Botschaft ist dabei klar: »Es reicht!« So wurden am Abend neben Blumen, Plüschtieren und brennenden Kerzen teils auch von Kinderhand geschriebene Zettel vor die Eingangstür gelegt. Darauf zu lesen:  »Gemeinsam statt einsam –Kinder brauchen Kinder«.


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