Einfach Urlaub machen. Geht das?
Herr Thieme erinnern sie sich noch an ihren letzten normalen Arbeitstag? Nicht wirklich. Das war glaube ich im Februar 2020. Wie ist es seitdem gelaufen? Anfang 2020 sah die Buchungslage sehr vielversprechend aus. Dann war mit einem Schlag alles passee. Wir mussten alle Reisen rückabwickeln, was mit sehr viel Aufwand verbunden war. Wir haben das natürlich im Interesse unserer Kunden getan. Mir war relativ zeitig klar, dass bis Ende 2020 kein normales Reisegeschäft mehr möglich ist. Am Ende ist das - mit Ausnahme eines kleinen Zeitfensters im Sommer - auch so eingetreten. Ich hatte allerdings die Hoffnung, dass 2021 eine Verbesserung eintritt. Und? Das ist leider nicht passiert – im Gegenteil. In der Reisebranche braucht man einen gewissen Vorlauf. Deshalb haben wir frühzeitig das erste Halbjahr 2021 vorbereitet - allerdings wieder umsonst. Die Kunden sind inzwischen noch zurückhaltender als letztes Jahr, und man kann es ihnen nicht einmal verübeln angesichts der unüberschaubaren Lage. Wir sind trotzdem bestrebt, einen schnellen Start hinzulegen. Können Sie unsicheren Kunden nicht etwas entgegenkommen? Das machen wir bereits. So haben wir uns entschlossen, von unseren AGB abzuweichen. Die Idee dahinter ist, dem Kunden so wenig Risiko wie möglich aufzubürden. Haben Sie ein Beispiel dafür parat? Ja. So haben wir die Fristen für einen kostenfreien Reiserücktritt herabgesetzt. Ist der Kunde beispielsweise der Meinung, dass er die Reise nicht antreten will, hat er nun mehr Zeit, den Urlaub kostenfrei zu stornieren. Sie und ihre Familie waren vor ein paar Tagen selbst im Urlaub… Das stimmt. Man hört und liest ja viel. Mich hat ehrlich gesagt die Neugier geplagt, wie genau nun so ein Urlaub in Pandemiezeiten abläuft. Wir sind auf die Kanareninsel La Palma geflogen und hatten dort eine Ferienwohnung. War der Reisestart kompliziert? Nein. Ehrlicherweise muss man sagen, dass Flüge derzeit Mangelware sind, was sich auch im Preis widerspiegelt. Den Abflughafen kann man sich nicht wirklich aussuchen. Vor dem Start mussten wir einen PCR-Test auf eigene Kosten absolvieren. Das haben wir beim DRK in Dresden erledigt. Auf dem Flughafen und im Flieger besteht Maskenpflicht. Für Spanien gilt es, ein Gesundheitsblatt auszufüllen. Dieses muss ggf. im Hotel vorgezeigt werden. Gute Reisebüros bereiten dieses Formular vor für ihre Urlauber vor. Und die Situation vor Ort? La Palma war zu dieser Zeit Risikogebiet, hatte jedoch eine 7-Tage-Inzidenz von unter 10. Die Restaurants waren geöffnet. Bis zum Tisch besteht eine Maskenpflicht. Man spürt sehr deutlich, dass sich die Einheimischen freuen, wieder Touristen begrüßen zu können. Hat man die Maske mal vergessen, wird man mit einem Lächeln darauf hingewiesen. Im Übrigen merkt man auch bei den Behörden, dass sie bestrebt sind, dass der Tourismus wieder anläuft. Unter dem Strich war alles sehr gut organisiert. Die Insel selbst ist ein Paradies zum Wandern. Der Urlaub war sehr erholsam. Und zurück? Für die Rückreise ist ein Schnelltest notwendig. Möglichkeiten dafür gibt es überall, u.a. auch auf dem Flughafen. In Deutschland war dann eine 10-tägige Quarantäne fällig, die man nach fünf Tagen und einem negativen Schnelltest abkürzen konnte. Stichwort Kreuzfahrt. Was läuft da? Wer eine Kreuzfahrt machen möchte, kann das tun. Sowohl Aida als auch Mein Schiff haben sehr durchdachte Hygienekonzepte und fahren mit weit unter der Hälfte der üblichen Belegung. Selbst organisierte Ausflüge werden angeboten. Wie sieht es mit Busreisen aus? Nicht so gut. Laut neuer sächsischer Coronaschutz-Verordnung darf ich zwar Fernbus fahren, Busreisen sind hingegen weiterhin verboten. Laut der Verordnung gibt es für die Branche nicht einmal eine Öffnungsperspektive. Wir selbst sind Busreise-Veranstalter und werden jeden Tag mit Fragen konfrontiert. Vor allem das ältere Publikum ist inzwischen durchgeimpft und versteht nicht, warum Busreisen nach wie vor verboten sind. Wir hoffen nun auf positive Signale aus der Politik. Welche potentiellen Reiseziele sehen sie für die Sommersaison? Deutschland, insbesondere den Norden. Gegenwärtig ist viel Bewegung in dieser Sache. Italien hat angekündigt, die Hotellerie und Gastronomie ab Mitte Mai öffnen zu wollen. In Griechenland soll die Quarantäne demnächst fallen. Malta wirbt derzeit um Kunden. Derzeit wird diskutiert, ob Reisebüros künftig eine Gebühr für ihre Dienste verlangen dürfen. Wie stehen Sie dazu? Corona hat noch einmal gezeigt, welchen Mehrwert Reisebüros erbringen, gerade wenn es Probleme gibt. Bis heute machen wir das alles zum Nulltarif. Während Kunden großer Konzerne in Warteschleifen versauern, sind wir sofort am Telefon und kümmern uns darum. Es ist eine Dienstleistung, die mit viel Arbeit verbunden ist. Also ja, die Zeit ist reif für eine Gebühr. Ich hätte auch kein Problem damit, diese Gebühr anteilig mit der gebuchten Reise zu verrechnen.
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