rk/asl

Corona-Hotspot Pflegeheim

18 Menschen haben sich in einem Ottendorfer Altenpflegeheim in den vergangenen Tagen mit dem Virus infiziert, ein Bewohner starb an Covid-19.
In den kommenden zwei Wochen müssen die Bewohner des Altenpflegeheims in Ottendorf-Okrilla auf Besuch verzichten, nachdem Coronatests positiv ausfielen. Eine Verlängerung des Besuchsverbotes schließt die Diakonie-Geschäftsleitung nicht aus. Foto: rk

In den kommenden zwei Wochen müssen die Bewohner des Altenpflegeheims in Ottendorf-Okrilla auf Besuch verzichten, nachdem Coronatests positiv ausfielen. Eine Verlängerung des Besuchsverbotes schließt die Diakonie-Geschäftsleitung nicht aus. Foto: rk

Sie gehören gerade in Coranazeiten zur Hochrisikogruppe: Senioren und Pflegebedürftige. Nun hat es im Rödertal ein Altenpflegeheim der Diakonie Dresden schwer erwischt. In der Ottendorfer Einrichtung haben sich 16 Bewohner und zwei Mitarbeiter mit dem Corona-Virus infiziert. Das ergaben Testungen, die in den vergangenen Tagen in dem Altenpflegeheim durchgeführt worden waren. Ein Bewohner, der am Coronavirus erkrankt war, starb nun in der Einrichtung. Als vor einigen Tagen Mitarbeiter bei einem Heimbewohner eine Infektion feststellten, schrillten alle Alarmglocken in dem Heim. Alle 70 Bewohner sowie die 42 Mitarbeiter mussten sich Corona-Tests unterziehen. Das Ergebnis: 18 Infizierte. Zwei Mitarbeiter, deren Testergebnis zwar negativ ausfiel, die aber Erkältungssymptome zeigten, seien in häusliche Quarantäne geschickt worden, so die Diakonie-Geschäftsleitung. Für das Ottendorfer Altenpflegeheim wurde ein zweiwöchiges Betretungsverbot angeordnet. Laut Geschäftsführung sind die Erkrankten in ihren Wohnbereichen separiert worden. Die Testungen werden dort weitergeführt. Auch in anderen Pflegeheimen im Rödertal hatte es in den vergangenen Monaten vereinzelt Coronaerkrankungen gegeben. Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen war in den vergangenen Tagen im Landkreis Bautzen stark angewachsen, so auch im Rödertal. Eine Unterstützung des Pflegepersonals durch Freiwillige oder gar durch Mitglieder der Bundeswehr, wie das auch schon bei einigen Pflegeheimen in anderen Bundesländern der Fall war, ist aber für die Ottendorfer Einrichtung kein Thema. Man verfüge über genügend Personal, so die Geschäftsführung der Diakonie Dresden. Für die dortigen Bewohner dürfte dieser Corona-Herbst wohl sehr einsam werden. Keine Besuche, keine familiären Kontakte. Eine Zeit, die auch für die Mitarbeiter des Ottendorfer Altenpflegeheimes zu einer Herausforderung werden dürfte. Müssen sie doch in den kommenden Monaten eine Balance zwischen Gesundheitsschutz und menschlicher Nähe finden.


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