Carola Pönisch

Junge Garde wagt einzigartiges Theaterprojekt

Ein Team aus privaten Theatern, Veranstaltern und Künstlern schließt sich zusammen und wagt ein Theaterprojekt, das in Deutschland bis dato einmalig sein dürfte.
Schnappschuss vor Corona: 4.000 Zuschauer passen in die Junge Garde, 900 dürfen ab 26. Juni täglich rein. Foto: PR/Archiv

Schnappschuss vor Corona: 4.000 Zuschauer passen in die Junge Garde, 900 dürfen ab 26. Juni täglich rein. Foto: PR/Archiv

Zwar könnten unter Auflagen fast alle Theater in Dresden wieder spielen, gleichwohl sind solche Vorstellungen nicht finanzierbar, da die genehmigte Anzahl an erlaubten Zuschauern die notwendige Wirtschaftlichkeit bei weitem nicht ermöglicht. Und bei aller Liebe zur Kunst und Kultur wäre es verheerend, die ohnehin angeschlagene Branche durch derartiges Negativgeschäft noch weiter zu belasten. Was also tun? Die Antwort heißt "Mit Abstand das beste OpenAir-Theater der Welt" und meint die Freilichtbühne Junge Garde im Dresdner Großen Garten. Hier stehen vom 26. Juni bis 5. September viele  Künstler auf der Bühne - neben Uwe Steimle, Tom Pauls und dem Zwingertrio treten hier das Boulevardtheater, Olaf Schubert, Torsten Sträter, Tina Tandler (die rothaarige Saxophonistin der Kaisermania), die a-capella-Band medlz und Wladimir Kaminer auf. Wer steckt dahinter? Initiatoren der Idee sind Konzertveranstalter und „Garde“-Betreiber Rodney Aust, das Boulevardtheater Dresden, das Tom-Pauls-Theater Pirna, die HumorZone Dresden, die AGENTOUR, die booking- Agentur Sommerfeld und die Jazztage Dresden. Unter Einhaltung aller Hygienevorschriften dürfen sie pro Vorstellung 900 (von insgesamt 4.900) Plätze nutzen, selbst die Künstler müssen Mindestabstände einhalten. Ein Wagnis ist das Projekt für alle Beteiligten dennoch, da die Umsetzung unter Bedingungen läuft, die im normalen Veranstaltungsgeschäft nicht denkbar wären. Die Produktionskosten zur Veranstaltungsdurchführung, unter Beachtung aller Hygiene- und Schallschutzauflagen, belaufen sich für die gesamte Saison auf rund 300.000 Euro. Diese müssen, verteilt auf die einzelnen Veranstaltungstage, wieder erwirtschaftet werden. Hinzu kommen pro Veranstaltung die Gagen, Verwertungsrechte und individuelle Produktionskosten. "Dennoch bietet das Projekt die Möglichkeit, den beteiligten Künstlern und Technikern einen langersehnten Verdienst zukommen zu lassen und die eigenen Häuser wieder einmal in den Fokus des Publikums zu rücken, das endlich wieder die lang vermisste Theater- und Konzertatmosphäre live genießen kann", sagt Rodney Aust. Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen und auf www.junge-garde.com das komplette Programm steht hier


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