Passgenau zur Lehrstelle
Südbrandenburgs Betriebe stehen auch im zweiten Corona-Jahr zur Nachwuchssicherung durch die duale Berufsausbildung. Rund 500 junge Menschen haben ihren Ausbildungsvertrag bereits in der Tasche. Die markantesten Zuwächse verzeichneten vor allem der Handel mit einem jeweiligen Plus von 19, die Elektrotechnik mit 13 sowie das Gastgewerbe mit zehn zusätzlichen Verträgen. Mehr als 520 freie Lehrstellen stehen allerdings noch für den kommenden Ausbildungsstart zur Verfügung und sind unter www.instagram.com/azubibotschafter sowie auf dem YouTube-Kanal der IHK Cottbus präsent und informieren über ihren Berufseinstieg, Hürden und den Azubialltag. Eine von ihnen ist Jasmin Kubatz, die den Beruf Industriemechanikerin in der Fachrichtung Feinwerk- und Gerätebau bei der FSG Fernsteuergeräte Mess- und Regeltechnik GmbH in Königs Wusterhausen erlernt. »Ich wusste schon immer, dass ich etwas Handwerkliches machen wollte und hatte über verschiedene Praktika von der Goldschmiede bis zur Zahntechnik schon viel ausprobiert«, berichtet die Azubine im zweiten Lehrjahr. Mit dem Ausbildungsplatz hatte es nach dem Abitur allerdings nicht gleich geklappt, sodass sie die Zeit überbrückte unter anderem über eine Aushilfstätigkeit bei der FSG GmbH, die ihr anschließend auch ein Ausbildungsangebot unterbreitete. Erfahrungen wie diese sind es, die sie als Ausbildungsbotschafterin den Jugendlichen mit Berichten auf Augenhöhe auf den Weg geben möchte. Das nächste Mal sind die Azuibotschafter am 30. Juni von 10 Uhr bis 14 Uhr auf den sozialen Medien der IHK im Stream anzutreffen. Aktuell verzeichnet die IHK Cottbus bei den abgeschlossenen betrieblichen Ausbildungsverträgen drei Prozent weniger Abschlüsse als zum Vorjahreszeitraum. »Die Belastungen durch die Corona-Pandemie sind nicht spurlos am Ausbildungsmarkt vorbeigegangen«, sagt IHK-Kompetenzfeldmanagerin Regina Altmann. »Gegenüber dem Jahr 2019 verzeichnen wir sogar einen Rückgang um 20 Prozent bei den Vertragsabschlüssen. Viele Ausbildungsbetriebe waren gezwungen, auf Sicht zu fahren und Ausbildungsentscheidungen zu überdenken oder zu verschieben.« Trotz der aktuellen Lockerungen bleibt die Lage für einige Branchen noch immer schwierig, besonders das Gastgewerbe hat es derzeit schwer, Fachkräfte zu halten und dem Nachwuchs eine Perspektive zu bieten. Dennoch konnte die IHK auch acht neue Ausbildungsbetriebe in diesem Halbjahr hinzugewinnen. Der Abschluss und die Registrierung von Ausbildungsverträgen durch die IHK laufen bis in den späten Herbst hinein. Im Jahr 2020 verzeichnete sie insgesamt 1 500 Ausbildungsverträge. Betreut werden 140 Berufe von 1 050 Unternehmen aus Industrie, Handel und dem Dienstleistungsbereich.