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Ein Pfad für den Hohnsteiner Kasper

Hohnstein. Der Hohnsteiner Kasper ist weit über Sachsen hinaus berühmt und auch heute immer noch präsent. Auf dem Kasperpfad können Groß und Klein seinen Spuren folgen und so einiges entdecken.

Seit 1928 war der Schöpfer des Hohnsteiner Kaspers, Max Jacob, mit seiner Puppenbühne in Hohnstein ansässig. Von hier aus zogen die charakteristischen Figuren mit den geschnitzten Köpfen in die Welt. Eine Puppenbühne – zunächst hoch über der Stadt auf der Burg, später in einem eigenen Puppenspielhaus – zog Gäste von weither an. Der Hohnsteiner Kasperpfad erinnert an die große Tradition der Stadt.

Wer sich auf Schusters Rappen begibt und das Auto stehen lässt, kann direkt am Parkplatz »Eiche« beginnen. An einer Informationstafel gibt‘s Faltblätter zum Mitnehmen und schon geht es los. Wer dem vorgegebenen Weg und den gut zu findenden roten Punkten folgt, kann nicht nur die mannshohen, von fünf Holzbildhauern hergestellten und im vorigen Jahr aufgestellten Figuren entdecken, sondern auch viel über die Stadt und seine Puppenspieltraditionen lernen. Zwei Kasper, Gretel, Zauberer und Räuber stehen am Wegesrand. Kinder können dabei die Nummern der acht mit dem Kasperkopf gekennzeichneten Stationen mit Bleistift auf dem Faltblatt durchrubbeln.

Am Anfang läuft man an der Straße in Richtung Ehrenberg, am Max-Jacob-Theater mit der Kasperwetterfahne obendrauf vorbei, wo wieder das ganze Jahr über Veranstaltungen stattfinden, bis links an einem Wanderweg die erste Kasperstation zu finden ist. Auf dem Röhrenweg geht es mit einem herrlichen Blick auf die Stadt weiter. Dann wird die Hauptstraße überquert und immer entlang der Markierungen wandert Groß und Klein durch die Stadt, vorbei an einem Kräutergarten und unweit des Rathauses. Der Kasperweg führt nun am Fuße der Burg Hohnstein entlang.

Den Abschluss bildet die Kasperausstellung in der Touristinformation, wo in der oberen Etage viele Exponate aus der langen Geschichte des lustigen Gesellen und seiner Mitstreiter auf der Bühne, aber ebenso eine Vitrine, in der man die Herstellung eines Kasperkopfes begutachten kann, zu finden sind. Danach geht es zum Parkplatz zurück und in ca 1,5 Stunden hat der Wissbegierige viel gesehen.

 

Der Kasperpfad soll noch weiter wachsen

 

»Wir werden den Kasperpfad weiterentwickeln«, betont der Kaspermanager der Stadt Hohnstein, Axel Streit. Denn der Rundwanderweg für Familien soll auch zukünftig immer etwas Neues bieten.

So soll unter anderem eine Schauwerkstatt entstehen. Als Gerhard Berger Senior, Puppenschnitzer und Kaspervater, 2018 mit 92 Jahren verstarb, fiel der Vorhang für das alte Handwerk in der Stadt Hohnstein. Neue Puppen wurden keine mehr gebaut. Das soll sich bald wieder ändern.

Da passt es gut, dass vom 3. bis 8. Juli ein Holzbildhauersymposium im Burggarten stattfindet, wo sechs neue, lebensgroße Kasperfiguren entstehen sollen – welche, das wird noch nicht verraten. Aber sie werden anschließend in der Stadt aufgestellt. Den Künstlern – drei deutsche und drei tschechische Bildhauer – kann man dabei täglich von 10 bis 17 Uhr über die Schulter schauen.


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