![Eine vormontierte Pumpengruppe im Werk Klipphausen.](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/495/366495/366495_1_366495__DSC7203.jpg?_=1739012881&w=236&a=1.5&f=inside)
![Eine vormontierte Pumpengruppe im Werk Klipphausen.](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/495/366495/366495_1_366495__DSC7203.jpg?_=1739012881&w=236&a=1.5&f=inside)
Wir fahren von Baranquilla Richtung Santa Marta durch Schwemmland und karibische Dörfer, deren bunter Lebensstil nicht authentischer sein könnte. Irgendwann schmeißen wir den Anker und biegen an den Strand ab. Das lockere Leben hier macht es auch uns leicht, einen Platz zum übernachten zu finden, denn hier kann man fast überall am Strand stehen und keinen interessiert es wirklich.
Wir können zusehen, wie das Nachbardorf gemeinsam fischt. Alle ziehen sprichwörtlich an einem Strang und am Ende nimmt sich jeder, was er für den heutigen Tag braucht, nicht mehr und nicht weniger. Ein kleiner Rest bleibt für die Geier, größere Fische werden ins Meer zurückgeworfen, die landen dann vielleicht morgen im Netz.
Gegen Nachmittag zieht ein heftiges Gewitter mit Starkregen auf, das sich bis in den späten Abend zieht und die Blitze lassen stellenweise alles taghell werde. Ein einzigartiges Spektakel über dem Meer und wir sitzen in der ersten Reihe.
Der immer wieder starke Regen fordert auch hier seinen Tribut. Es ist sehr viel überschwemmt und für uns wird es immer schwerer einen Übernachtungsplatz zu finden. Wir können nicht wie sonst irgendwo abfahren und uns hinter dem zwölften Baum rechts in den Schatten stellen. Jedes Abfahren muss gut abgewogen werden, zumal es weiterhin mindestens ein mal pro Tag richtig schüttet. In Manaure werden wir fündig und lassen uns gleich in die, leider nicht kalte, Karibik fallen. Den Rest erledigen ein paar (kurz vor dem Gefrierpunkt) kalte Bier.
Bei diesen schöngeistigen Gesprächen gibt es heute zwei Entscheidungen:
1. Aufgrund der anhaltenden starken Regenfälle werden wir nicht bis zur Punta Gallinas, dem nördlichsten Punkt Südamerikas, fahren. Die schlechte und nun auch völlig aufgeweichte Piste lassen wir im wahrsten Sinne links liegen.
2. Trotz der angespannten politischen Lage in Venezuela, werden wir auf das Land nicht verzichten und es in Angriff nehmen.
Da wir kurz vor der Grenze sind und noch reichlich kolumbianische Peso haben, legen wir einen kleinen Shoppingtag ( 2 Stunden) ein. Kleine Münzen verteilen wir großzügig an Parkplatzeinweiser und Kinder. Hätten wir dort gewusst, dass wir anders als geplant, wieder nach Kolumbien einreisen, wären wir nicht so verschwenderisch gewesen.
Beim abendlichen Kassensturz haben wir gerade noch umgerechnet 2,50 €, müssen aber 2,50 € für den Parkplatz und 2,50 € für die Maut bezahlen, das hatte das Chaosteam nicht bedacht…… Oh Gott, wir sind arm wir die Kirchenmäuse.
Den Parkplatz bezahlen wir in Dollar und am Ende haben wir noch 0,25 € übrig. Halleluja!!!
Am nächsten Morgen stürzen wir uns ins lustige Grenzgetümmel. Es ist viel los, aber wir kommen in einer halben Stunde durch. Die Aduane( Zoll für das Auto) in Venezuela hat zum Sonntag allerdings geschlossen. Das hatte ich irgendwo gelesen, aber wohl verdrängt. Nun hängen wir fest, für heute geht es nicht weiter und es ist noch nicht einmal Mittag. Doch die netten Zollbeamten öffnen die großen Toren zum Innenhof und lassen uns in ihrem Heiligtum übernachten. Sehr, sehr nett und sicherer geht es ja wohl kaum.
Am nächsten Morgen ist das Büro geöffnet, doch es dauert, obwohl wir die Einzigen sind,1 ½ Stunden bis wir die Papiere haben. Ja, wenn der Eine nicht weiß, was zu tun ist, und der Andere nur so tut als wüsste er Bescheid… Na, egal, jedenfalls waren sie echt erstaunt, dass wir ohne Fahrzeug- und Drogenkontrolle bis Hierher gekommen sind. Also holen wir doch das ganze gleich an Ort und Stelle nach. Jeder Schrank wird durchsucht, ich muss daneben stehen und sein Kollege hält alles auf Video fest. Zwei Mal muss ich mit Fingerabdrücken „unterschreiben“, dann ist es vollbracht und wir rollen winkend und hupend vom Hof.
Herzlich willkommen in Venezuela !!! Wir sind sehr gespannt und neugierig auf dieses Land, dem ein gewisser Ruf vorauseilt.
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