Birgit Branczeisz

Lößnitzdackel dampft auf Kunststoff

Radebeul, Radeburg, Moritzburg. Die neueren Holz-Schwellen müssen alle ausgetauscht werden - sie faulen schon durch.
Zwischen Berbisdorf und Bärnsdorf kann man sich das bis 21. Februar ansehen, dort wird schon gearbeitet. Acht Kilometer Lößnitzgrundbahn zwischen Moritzburg/Radeburg müssen getauscht werden.

Zwischen Berbisdorf und Bärnsdorf kann man sich das bis 21. Februar ansehen, dort wird schon gearbeitet. Acht Kilometer Lößnitzgrundbahn zwischen Moritzburg/Radeburg müssen getauscht werden.

Bild: Jürgen Männel

Die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft muss 400.000 Euro in die Hand nehmen, um durchgefaulte Holz-Schwellen auszuwechseln. Betroffen ist sowohl die Lößnitzgrundbahn als auch die Weißeritztalbahn. Raus müssen allerdings nicht die alten Schwellen, sondern die neuen, die seit den 1990er Jahren eingebaut wurden.

Bis dahin wurden die Schwellen in teerhaltigem Carbolineum getränkt, wie Zäune oder Masten. Seit 1991 ist das jedoch verboten. Aber die ökologischen  Tränkungsverfahren funktionieren nicht. Während die alten Schwellen teilweise anstandslos 60 Jahre liegen, faulen die neuen Holz-Schwellen nach wenigen Jahren in Größenordnung weg. Manche sind so marode, dass bereits auf dem Stapel die Pilze herausragen.

»So können sie gar nicht eingebaut werden«, sagt der Eisenbahnbetriebsleiter der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft GmbH, Mirko Froß.

 Doch was tun? Beton-Schwellen verbietet der Denkmalschutz. Die Lösung sind Kunststoff-Schwellen. Die wurden bereits seit 2013 mit dem Wiederaufbau der Weißeritztalbahn eingebaut und bewähren sich bislang hervorragend. Wie lange die neuen Schwellen halten,  bleibt abzuwarten. »Nach zwei, drei Jahren sieht man keinen Unterschied zum Holz«, sagt Mirko Froß. Geschredderte Joghurt-Becher und Co haben noch einen anderen Vorteil – das Entsorgen als Sondermüll entfällt.

Zwischen Berbisdorf und Bärnsdorf kann man sich das bis 21. Februar ansehen, dort wird schon gearbeitet. Acht Kilometer Lößnitzgrundbahn zwischen Moritzburg/Radeburg müssen getauscht werden. Aufgrund des günstigen Wetters haben die Eisenbahner schon 400 Schwellen getauscht. Bis Ende Februar hoffen sie 800 geschafft zu haben. Ein mühseliges Unterfangen ist es allemal, denn pro Kilometer liegen 650 Schwellen.  »Da haben wir noch ganz schön zu tun«, sagt Froß.

Alles passiert in Handarbeit und mit Bagger, denn einen Umbauzug für die Schmalspurbahn gibt es  hier nicht. An einem Tag werden etwa 40 bis 50  Stück verlegt.

Auch der Bahnübergang Berbisdorf an der Fischwirtschaft müsste komplett erneuert werden. Doch da gibt es noch keinen Termin.

Die Kunststoff-Schwellen auf der Strecke der Weißeritztalbahn Freital-Hainsberg bis Dipps werden in den Betriebspausen vom 10.- 28. März und 3. – 21. November erneuert. Die größte Baumaßnahme wird die neue Werkstatt in Radebeul-Ost. Dafür sind 3,3 Millionen eingeplant. Wann es losgeht, ist noch offen.

 

 

 

 


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