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Bei Dynamo brennt eine Stadt voller Stolz

Dresden. Interview der Woche mit MDR-Reporter Florian Weichert.

Florian Weichert

Florian Weichert

Bild: PR

Florian Weichert kennt Dynamo Dresden von verschiedenen Seiten. 1994/95 stürmte der gebürtige Rostocker in der Bundesliga für die Schwarz-Gelben, später wechselte er die Seiten und berichtete als Journalist über die SGD. Wie kam es dazu?

Florian Weichert: 1997 brachte der MDR das Format »Sport im Osten« heraus und suchte dafür Leute, die es mit Leben erfüllten - im Idealfall mit fachlicher Expertise. Ich hatte gerade meinen dritten Kreuzbandriss hinter mir, die Profikarriere war vorbei und so kamen wir zusammen. Lust auf das Metier hatte mir zuvor Jörg Pilawa gemacht, der mich als Co-Kommentator neben ihm bei Radio Schleswig-Holstein, zum Beispiel bei Partien von St. Pauli, mitmachen ließ.

 

Neben Ihrer Arbeit als MDR-Reporter sind Sie auch anderweitig medial unterwegs…

Ja, mit meiner Firma 1alive.stream produziere ich – wie der Name schon sagt – Livestreams, zuletzt das Chemnitzer Leichtathletik-Hallenmeeting und das Walter-Fritzsch-Turnier der Fußball-Oldies. Wir bieten hochwertige Übertragungen auf bezahlbarem Niveau in TV-Qualität an. Und beim Radiosender MDR Jump kann man sich als Verein in der Rubrik »Fans im Osten« bewerben. Wenn man das Voting gewinnt, bin ich mit meinem Team vor Ort und im MDR-Livestream gibt es dann beispielsweise den Kreisliga-Knaller oder einen Wettkampf der Sportakrobaten.

 

Wie ist Ihnen Ihre aktive Dynamo-Zeit in Erinnerung?

Der sportliche Aspekt ist zwar nicht so toll, weil wir abgestiegen sind. Aber ich habe einen Verein erlebt, für den die Stadt voller Stolz gebrannt und das Umfeld gestimmt hat. Ich kam ja vom VfB Leipzig, da haben wir im alten, 100.000 Zuschauer fassenden Zentralstadion vor 6.000 Leuten gespielt, das war vergleichsweise trist.

 

Was sagen Sie zu den aktuellen Schwarz-Gelben?

Ich hoffe sehr, dass es diesmal mit dem Aufstieg klappt und es nicht wieder das gleiche Szenario wie in der Vorsaison gibt. Aber ich habe ein gutes Gefühl. Gerade gegen Aue hat die Mannschaft eine Verbissenheit bis zur letzten Minute gezeigt, sie wollte den Sieg mit aller Macht. Wenn man das konstant bis zum Ende durchzieht, steigt Dynamo auf.


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