Kulturforum Görlitzer Synagoge feierlich eröffnet
Das Kulturforum Görlitzer Synagoge ist am 12. Juli nach langjährigen und aufwendigen Sanierungsarbeiten feierlich eröffnet worden. Das Gebäude wurde seit Anfang der 1990er Jahre für rund 12,6 Millionen Euro gesichert und saniert. Nachdem der Görlitzer Stadtrat im Februar einer entsprechenden Verwaltungsvorlage einstimmig zustimmte und inzwischen rund 80.000 Euro an Spenden eingegangen sind, wird voraussichtlich im nächsten Jahr wieder ein Davidstern auf der Kuppel des Turmes installiert werden. Das Kulturforum Görlitzer Synagoge wird als Veranstaltungszentrum genutzt werden. Mit der bereits eingerichteten Wochentagssynagoge haben jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger aber auch die Möglichkeit, dort ihren Glauben zu praktizieren. Oberbürgermeister Octavian Ursu sagte bei der Eröffnung: „Mit dem Kulturforum Görlitzer Synagoge samt Davidstern im Herzen unserer Stadt bekennen wir uns als Stadtgesellschaft zu unserer jüdischen Geschichte und zu jüdischem Leben in der Europastadt Görlitz/Zgorzelec. Wir wollen das Kulturforum Görlitzer Synagoge zu einem Haus der Begegnung, der Geschichte, der Lehre und der Kultur entwickeln. Es soll ein Veranstaltungsort werden, der nachhaltig europäische Verständigung lebt. Das Kulturforum Görlitzer Synagoge soll erfüllt sein vom Geist der Toleranz und vom Miteinander der Kulturen und Religionen. Das macht unser friedliches und freiheitliches Europa und unsere Europastadt Görlitz/Zgorzelec aus.“ Die Kulturstaatsministerin Monika Grütters sagte: „Pünktlich zum Festjahr ‚1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland‘ erstrahlt die Synagoge Görlitz wieder in neuem Glanz und alter Schönheit. Der Bund hat die Sanierung mit rund 2,8 Millionen Euro unterstützt, um hier am authentischen Ort der Erinnerung Raum zu geben für eine zukunftsgerichtete Begegnung mit der Vielfalt und langen Tradition jüdischen Lebens in Deutschland. Damit verbindet sich unsere Hoffnung, dass der Besuch des Kulturforums Görlitzer Synagoge auch im täglichen Miteinander zur gelebten Verständigung zwischen unterschiedlichen Kulturen inspiriert und Menschen darin bestärkt, aufzustehen gegen Antisemitismus, wo immer sie ihn erleben.“ Der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen Michael Kretschmer sagte: „Die Görlitzer Synagoge ist ein eindrückliches Kulturdenkmal unserer deutschen und sächsischen Geschichte. Wir alle sind aufgefordert, das jüdische Erbe zu bewahren und jüdisches Leben zu ermöglichen. Die Sanierung der Synagoge und die zukünftige Nutzung als Begegnungsstätte setzt dafür ein wichtiges Zeichen. Ich danke dem Bund und allen Unterstützern, die eine Wiedereröffnung ermöglicht haben. Ich wünsche dem Kulturforum als lebendiger Ort der Begegnung, Bildung und des gesellschaftlichen Diskurses viele interessierte Besucherinnen und Besucher.“ Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Dresden, Michael Hurshell, sagte: „Die Restaurierung dieser wunderschönen Synagoge ist für die Jüdische Gemeinde zu Dresden ein Zeichen der Hoffnung, der Erneuerung und des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Möge dies eine Stätte der kulturellen Begegnung sowie des geschichtsbewussten Dialogs sein.“ Friedrich-Wilhelm von Rauch, Geschäftsführer der Ostdeutschen Sparkassenstiftung sagte: „Die herausragende architektonisch-baugeschichtliche Qualität des Synagogengebäudes ist Ausdruck des religiösen Glaubens seiner Erbauer, der Wertschätzung der jüdischen Gemeinde für ihre damalige Heimatstadt Görlitz und ein beeindruckendes Zeugnis dafür, was Bürgersinn zu leisten vermag. Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Stiftung der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien betrachten es als Ehre, sich mit ihren Möglichkeiten dafür engagiert zu haben, dass die historische Innenraumkomposition der einstigen Görlitzer Synagoge wiederhergestellt werden konnte, die als einzige in Sachsen während der Pogromnacht von 1938 nicht zerstört worden ist.“