Dana Sittel

Mit 80 Jahren noch politisch engagiert

Brottewitz. Dieter Jähnichen wohnt nahe Mühlberg, feierte vor Kurzem seinen 80. Geburtstag. Er ist neben seiner Pferdezucht auch noch immer in der Kommunalpolitik, besonders für »seinen« Ort, ehrenamtlich engagiert.
Mit 80 Jahren engagiert sich Dieter Jähnichen noch immer ehrenamtlich und kommunalpolitisch. Als Ortsvorsteher kümmert er sich um die Belange des Mühlberger Ortsteiles Brottewitz.

Mit 80 Jahren engagiert sich Dieter Jähnichen noch immer ehrenamtlich und kommunalpolitisch. Als Ortsvorsteher kümmert er sich um die Belange des Mühlberger Ortsteiles Brottewitz.

Bild: Dana Sittel

Dieter Jähnichen wohnt im Mühlberger Ortsteil Brottewitz und feierte vor Kurzem seinen 80. Geburtstag. Die Familie und auch der große Bekannten- und Freundeskreis waren vereint. Erst einmal nichts Besonderes. Allerdings ist Dieter Jähnichen in seinem Alter nicht nur ehrenamtlich engagiert oder seiner Pferdezucht verschrieben, sondern auch noch immer in der Kommunalpolitik aktiv. Das macht es besonders, denn damit ist er inzwischen einer der ältesten (wenn nicht sogar inzwischen der Älteste) noch aktiven Kommunalpolitiker des Elbe-Elster-Kreises.

Die Entwicklung

Mit der »Wende« 1990 wurden neue Gebiete gegründet, so auch 1990 der »alte« Landkreis Bad Liebenwerda. Das Amt Mühlberg/Elbe ging daraus 1992 hervor, als ein gebildetes Amt, zu dem sich sechs Gemeinden aus dem damaligen Kreis Bad Liebenwerda zu einem Verwaltungsverbund zusammen geschlossen hatten. Der Amtssitz befand sich in der Stadt Mühlberg/Elbe.

Am 24. Februar des Jahres 1993 erhielt Dieter Jähnichen seine Ernennungsurkunde als Amtsdirektor des Amtes Mühlberg/Elbe zum Beamtenverhältnis auf Zeit bis zum 20. Juli des Jahres 2000.

So brachte auch die »Jahrtausendwende« für Dieter Jähnichen Veränderungen mit sich.

Aufgrund der zwischenzeitlichen Gründung des Landkreises Elbe-Elster und damit der schrittweisen Auflösung der bis dahin bestehenden Landkreisstrukturen wurde auch das Amt Mühlberg/Elbe im Jahr 2001 aufgelöst und die amtsangehörigen Gemeinden in die Stadt Mühlberg/Elbe eingegliedert.

Zuletzt, also Ende des Jahres 2000, hatte das damalige Amt Mühlberg noch etwa 5.185 Einwohner, zum 1. Januar 2019 waren es noch 3.741 Einwohner.

Heute ist die Stadt Mühlberg/Elbe eine der vier Kommunen, die seit dem Jahr 2020 der als Pilotprojekt gegründeten Verbandsgemeinde Liebenwerda angehören.Das ist die übergeordnete, gemeinsame Verwaltungseinheit für Bad Liebenwerda, Falkenberg, Uebigau-Wahrenbrück und Mühlberg/Elbe, die Räumlichkeiten der Ämter sind auf das Verbandsgemeinde-Gebiet verteilt.

Eine wesentliche Änderung, die sich aus der Gründung der Verbandsgemeinde ergab, war, dass fortan jede der vier Verbandsgemeinde-Kommunen ehrenamtlich geführt wird und es eine hauptamtliche Verbandsgemeindebürgermeisterin gibt, Claudia Sieber.

Dieter Jähnichen blickt zurück auf eine kommunalpolitische Laufbahn über deutlich mehr als drei Jahrzehnte.

Erlebnisse

In dieser Zeit hat er Vieles erlebt. Er berichte über für ihn besondere Ereignisse: »Das waren zum Beispiel die Hochwasser an der Elbe. Von dem »Jahrhundert-Hochwasser« 2002 mit dem »Wunder von Mühlberg« habe ich fernmündlich erfahren, da ich nicht da war, aber auch das Hochwasser im Jahr 2013 war verheerend. Der Tornado Kyrill schlug 2008 in Mühlberg eine dramatische Schneiße der Verwüstung und ließ unter anderem den historischen Kirchturm umknicken. Doch auch die Schließung der Südzucker-Fabrik 2019 in Brottewitz nach über 150-jähriger Standorttradition gingen mir echt nahe« schilderte er. Heute unterstützt er als »alter Hase« den jüngsten ehrenamtlichen Bürgermeister der Verbandsgemeinde: Maximilian Schöne (24) aus Mühlberg.


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