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Staatsministerin Klepsch zu Besuch bei jungen Flüchtlingen

Sachsens Staatsministerin Barbara Klepsch besuchte am Mittwoch die Inobhutnahmestelle für unbegleitete minderjährige Asylsuchende in Döberkitz und sprach mit Mitarbeitern und jungen Flüchtlingen. In unserem Video erklärt die Ministerin u.a. mit welchen Eindrücken sie zurück in die Landeshauptstadt fährt.

Es war ein intensiver Arbeitstag für Sachsens Staatsministerin Barbara Klepsch. Zuerst besuchte sie am Mittwochmorgen eine Modellpraxis für Asylsuchende in Bautzen, später ein Heim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Bautzener Stadtteil Döberkitz. Hier werden seit November letzten Jahres Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren untergebracht und betreut. Über 20 Personen sind es mittlerweile. Die Inobhutnahmestelle ist vergleichbar mit einem Kinderheim. Der mit den Kindern gemeinsam gestaltete Alltag, der Schulunterricht, der zum Deutsch lernen anfangs direkt vor Ort stattfinden wird, und die Freizeitgestaltung am Nachmittag bestimmen die Zeit hier. Währenddessen wird versucht, Eltern oder andere Verwandte der Kinder ausfindig zu machen, um die Familien wieder zusammenzuführen. Gelingt dies nicht, sollen die Kinder perspektivisch in Pflegefamilien oder Nachfolgeeinrichtungen der Jugendhilfe untergebracht werden. Einrichtungsleiter Enrico Kirschner empfing die Ministerin in der Einrichtung, die vom der AWO Kreisverband Lausitz e.V. betrieben wird. Bei einem Rundgang erklärte er ihr den Alltag, verwies auf Erfolge aber auch auf Defizite, für die auf Regierungsebene Lösungen gefunden werden müssen. So gibt es laut Kirschner beispielsweise kein schlüssiges Konzept, wie die Jugendlichen auf einen Beruf vorbereitet werden können: "Das ist ein Zeitfenster, das wir verschenken. Wenn wir das nicht hinbekommen, dann haben wir nur wieder Hartz4-Empfänger und keine Steuerzahler". Hingegen klappt die Integration sehr gut. "Es gibt ein waches Interesse an unserer Einrichtung", so Enrico Kirschner. "Wir müssen selbst kaum etwas machen, eigentlich nur die Angebote von außen aufgreifen". So gibt es bereits regelmäßig Anfragen und Begegnungen mit Vereinen der Umgebung, wie dem Bürgerbündnis Bautzen, dem Steinhaus aber auch sportliche Highlights, wie Fußballturniere. In der Nachbarschaft ist die Einrichtung inzwischen Normalität. Nach einem Tag der offenen Tür waren die meisten Vorurteile abgebaut. Der Durchbruch, als die schüchternen Nachbarn die neuen Bewohner ins Herz schlossen, kam mit dem ersten Schneefall. Hier schoben die jungen Männer die Zufahrten und Hauseingänge bei den älteren Leuten frei. Manchmal sind es schlichte Gesten, die den Unterschied machen. Staatsministerin Barbara Klepsch bedankte sich zum Abschluss der Visite für ein selbstgemaltes Bild eines jungen Asylsuchenden, nahm die Hinweise von Enrico Kirschner wohlwollend auf und erklärte, dass es diesbezüglich bereits Gespräche zwischen den Ministerien gäbe. Das geschenkte Bild will sie in ihrem Büro aufhängen. Und der junge Künstler ist eingeladen, es dort zu begutachten...


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