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Die vier Redner des Tages verabredeten sich auf ein Wiedertreffen in genau drei Jahren an gleicher Stelle. Dann aber mit Blick auf ein wieder gut gefülltes Becken - und natürlich am Beckenrand. Aber vielleicht bringt dann der Ministerpräsident (so er es dann noch ist!) auch seine Badehose mit und testet die runderneuerte Badelandschaft? Denn er bekannte sich in seiner Rede dazu, in der Vergangenheit das Kirschauer Bad schon genutzt zu haben. Damit gehört er zu den vielen auswärtigen Besuchern, welche die Angebote gerne genutzt haben.
Wie die Statistik aussagt, kommen 80 Prozent der Nutzer nicht aus dem Gebiet des Bäderzweckverbandes. Und von denen wiederum die Hälfte auch nicht aus dem Landkreis Bautzen. Die Körse-Therme ist also touristisch sehr relevant und gehört zu den Anziehungspunkten im Oberland.
Für alle Besucher war es sehr schmerzlich, dass das Bad Ende 2022 geschlossen werden musste, weil die Technik nach 25 Jahren verschlissen war. Pessimisten vermuteten gar, dass die Körse-Therme nie wieder öffnen würde. Denn auch Wirtschaftsminister Martin Dulig musste einräumen, dass in den 1990er Jahren doch wohl ein paar Bäder zu viel in Sachsen eingerichtet wurden, die nun nahezu zeitgleich mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben. Aber in Kirschau habe man auf das richtige Pferd gesetzt, indem man über Gemeindegrenzen hinweg an einem Strang zieht. Außerdem sei es von Vorteil gewesen, dass der Landkreis im September 2023 in den Zweckverband eingetreten ist und einen Stimmenanteil von 51 Prozent hält. Es sei gut, dass man in Kirschau also nicht beim Punkt Null anfangen muss. Denn, so Ministerpräsident Michael Kretschmer: »Wenn wir jetzt noch am Anfang stehen würden, könnten wir es nicht mehr schaffen«. So aber freute er sich, dass der Freistaat die Sanierung mit rund 19 Millionen Euro aus Fördermitteln aus dem Programm GRW-Infra zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur unterstützen kann.
Insgesamt soll das Vorhaben rund 26 Millionen Euro kosten, was bedeutet, dass der Zweckverband 7 Millionen Euro erwirtschaften muss. Dazu wird ein Darlehen aufgenommen. Die Körse-Therme müsse ihrer Bedeutung als wichtiges Element der Daseinsfürsorge langristig gerecht werden können, so Landrat Udo Witschas. Deshalb sei die Investition in die Sanierung gut angelegtes Geld. Nun könne mit der eigentlichen Arbeit begonnen werden. Das Projekt muss euroaweit ausgeschrieben werden.
Neben der Erneuerung der Technik und der Umrüstung der Heizung von Gas auf einen alternativen Energieträger ist geplant, die Sauna zu vergrößern, den Kinderbereich umzugestalten sowie das Bad insgesamt, einschließlch der Gastronomie, zu verschönern.