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Aus Vattenfall wird LEAG ...sonst ändert sich nix?!

Die Lausitzer „Vattenfaller“ arbeiten ab sofort für die Lausitz Energie Bergbau AG und Lausitz Energie Kraftwerke AG, kurz „LEAG“. So heißt das neue Unternehmen nach dem Verkauf der Kohlesparte am 30. September 2016 durch Vattenfall an den tschechischen Investor EPH. Der neue Vorstandsvorsitzende der LEAG ist Helmar Rendez, den Kohlekumpels und Kraftwerkern bestens bekannt als langjähriger Vorsitzender der Geschäftsführung der Vattenfall Europe Distribution und zuletzt Finanzvorstand bei Vattenfall. Jetzt wurde in einer Pressekonferenz über Zukunft und Perspektiven von EPH in der Lausitz informiert.

Das Wichtigste vorab: Es soll keine betriebsbedingten Kündigungen bis 2020 geben. Alle Verpflichtungen und alle 8.000 Angestellten werden in das neue Unternehmen übernommen. „Hauptsitz des Unternehmens bleibt die Lausitz“: Das erklärte Jan Springl, seit 13 Jahren im Vorstand des tschechischen Investor-Unternehmens und jetzt EPH-Vorstand: „Wir werden sogar Teile der Verwaltung aus Hamburg und Berlin nach Cottbus holen. Auch alle Steuern werden in Cottbus, in Deutschland bezahlt. Auf die Ausschüttung von Dividenden werden wir in den nächsten Jahren verzichten. Das erwirtschaftete Geld wird komplett ins Business reinvestiert.“ Für die Lausitzer Braunkohle sieht er eine gute Perspektive: „Die Braunkohle ist ein preiswerter, sicher verfügbarer und gut kalkulierbarer Energieträger. Wir glaubenfest daran, dass wir in Zukunft – spätestens nach dem Abschalten weiterer Kernkraftwerke – wiederauskömmliche Preise für erzeugten Strom sehen werden und der Wert der Braunkohle steigen wird.“ Zum Thema Tagebauerweiterungen erklärte Helmar Rendez: „In den kommenden Monaten wird dazu eine Entscheidung getroffen." Auf Nachfrage präzisierte er: „Das wird noch deutlich vor dem Sommer 2017 passieren.“ Kohle für den Fußball: Auf die Frage nach dem zukünftigen Sponsoring, d.h. ob der FC Energie Cottbus oder auch die Lausitzer Füchseweiterhin finanzielle Unterstützung erhalten werden, hieß es: „Wir stehen zu geschlossenen Verträgen und werden auch weiterhin Sponsoring mit Augenmaß betreiben.“ Die Zukunft scheint rosig, glaubt man den Ausführungen. Die Zukunft und der Erfolg des neuen Unternehmens, so wurde betont, ist jedoch eng mit den politischen Rahmenbedingungen verknüpft. „Ein krasses Ende“. Eine Zukunft mit EPH und der Kohle, daran glauben jedoch nicht alle, die sich am Dienstagnachmittag vor der Firmenzentrale in Cottbus trafen. Greenpeace bezichtigt EPH der Lüge und prophezeit „ein krasses Ende“. Mehr dazu im Video (s.o.). (Henry Gbureck)


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