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5 Millionen Euro fürs Kompetenzzentrum Polnisch

Ostritz. Das Kompetenz- und Koordinationszentrum Polnisch erhält in den kommenden Jahren deutlich mehr Förderung. Damit kann die Arbeit ausgeweitet werden.

KoKoPol-Mitarbeiterin Dr. Magdalena Telus bei ihrem Vortrag im Augustum-Annen-Gymnasiumin Görlitz anlässlich des Pädagogischen Tages zum Schwerpunkt »Polnische Sprache und Kultur«.

KoKoPol-Mitarbeiterin Dr. Magdalena Telus bei ihrem Vortrag im Augustum-Annen-Gymnasiumin Görlitz anlässlich des Pädagogischen Tages zum Schwerpunkt »Polnische Sprache und Kultur«.

Bild: Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal

Der Bundestag hat im November beschlossen, im Haushalt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung für 2023 und für die Folgejahre Mittel für das Kompetenz- und Koordinationszentrum Polnisch (KoKoPol) bereitzustellen. 2023 werden 1 Million Euro, 2024 und 2025 jeweils 2 Millionen Euro zur Verfügung stehen. KoKoPol arbeitet seit dem Jahr 2020 in Trägerschaft des Internationalen Begegnungszentrums St. Marienthal (IBZ) in Ostritz.

 

Bislang wurde das Kompetenz- und Koordinationszentrum gemeinsam vom Freistaat und dem Auswärtigen Amt mit jeweils 100.000 Euro pro Jahr finanziert. Dadurch konnten drei Mitarbeiter in St. Marienthal finanziert werden, die sich 1,5 Personalstellen teilen. Zu ihrer Arbeit gehörte beispielsweise die Organisation zahlreicher Fachtagungen zur Popularisierung der polnischen Sprache in Deutschland sowie spezieller Sprachkurse für Diplomaten, Lehrer, Verwaltungsangestellte und Führungskräfte aus Betrieben. Außerdem brachten sie mit der Zeitschrift POLONUS eine regelmäßig erscheinende Publikation heraus.

 

Mit der nun deutlich erhöhten finanziellen Förderung des Bundes kann die Arbeit deutlich ausgeweitet werden. Dr. Michael Schlitt, Vorstandsvorsitzender des IBZ dazu: »Diese Unterstützung des Bundes für KoKoPol ist ein Zeichen der Anerkennung des großen Engagements und der sehr guten Arbeit, die bisher geleistet wurde. Es ist wichtig, dass für Vorhaben von bundesweiter Bedeutung nicht nur die Einrichtungen in den großen Städten bedacht werden, sondern auch finanzielle Mittel für solche Vorhaben in Randregionen fließen.«

 

Neues Ziel: Förderung außerschulischer Akteure

 

KoKoPol wird künftig etliche neue Aufgaben wahrnehmen. Dazu gehört die Erhebung von Best-practice-Beispielen des Polnisch-Unterrichts aus den Bundesländern sowie die Erarbeitung von Strategien zur bedarfsgerechten Weiterentwicklung des Unterrichts gemeinsam mit den Bundesländern und der Zivilgesellschaft (z.B. auch Polonia-Organisationen). Außerdem sollen Angebote zur Vernetzung von bestehenden schulischen und außerschulischen Angeboten geschaffen und Kriterien zur Förderung außerschulischer Akteure, die fachgerechten Unterricht in Polnisch als Herkunftssprache anbieten, entwickelt werden.

 

Dietmar Nietan, Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-polnischen Beziehungen, zu den Gründen der Unterstützung des Bundes für KoKoPol: »Wir haben in Deutschland zahlreiche Kinder, die zu Hause, in der Familie, mindestens eine weitere Sprache hören und sprechen. Das gilt aufgrund der geographischen Nähe und der engen Verbindung beider Länder in besonderem Maße auch für die polnische Sprache. Diesen Schatz gilt es durch eine bessere Sprachförderung zu heben. Denn die Zwei- und Mehrsprachigkeit von Kindern ist ein ausgesprochen wertvolles Gut, sowohl für unsere Gesellschaft als auch im Hinblick auf das Zusammenleben in Europa. In mehreren Sprachen zuhause zu sein, weitet ganz automatisch den Blick und macht Menschen zu Brückenbauern.«


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