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Mythen-Check rund ums Osterei

Brandenburg. Ostern steht vor der Tür und damit die bunten Eier. Lebensmittelexpertin Carola Clausnitzer von der Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) nimmt fünf Alltagsmythen rund ums Ei in den Blick und verrät, was davon stimmt.

 

Bild: Pixabay

Mythos 1: Der Code auf der Eierverpackung gibt die Herkunft der Eier an.

Stimmt nicht. Auf der Verpackung finden Verbraucher zwar die sogenannte Packstellennummer. Diese gibt allerdings nicht an, wo die Eier gelegt wurden, sondern dass die Verpackung und Sortierung in Deutschland erfolgte. »Wer genau wissen möchte, woher das Ei stammt, sollte den Stempel auf dem Ei prüfen«, erklärt Clausnitzer. Dieser verrät nicht nur die Haltungsform und das Herkunftsland, sondern auch das Bundesland und den Legebetrieb mit dem jeweiligen Stall. In Deutschland stehen die ersten beiden Ziffern der siebenstelligen Zahlenfolge für das Bundesland, in dem das Ei gelegt wurde. Beginnt die Zahlenfolge beispielsweise mit einer »12«, stammt das Ei aus einem Legebetrieb in Brandenburg.

 

Mythos 2: Eier abschrecken hilft beim Pellen.

Stimmt nicht. Wie gut die Schale am Ei haftet, hängt vom Alter der Eier ab. Wenn die Schale schlecht abgeht, sind die Eier erst wenige Tage jung. Ältere Eier lassen sich leichter pellen, weil die dünne Haut um das Eiweiß herum mit der Zeit elastischer wird. »Abschrecken ist nur für diejenigen sinnvoll, die ein weich gekochtes Ei genießen möchten, denn die Kälte unterbricht den Garprozess«, erklärt Clausnitzer.

 

Mythos 3: Ostereier sind wochenlang haltbar.

Es kommt darauf an: Entscheidend für die Haltbarkeit von Eiern sind zwei Faktoren. Zum einen ist es wichtig, dass die Schale unbeschädigt bleibt. Sobald die Schale des gekochten Eis rissig oder anderweitig beschädigt ist, sollte es schnell verzehrt werden, denn durch die Öffnungen der Schale können Keime ans Ei kommen. Zum anderen beeinflusst das Abschrecken nach dem Kochen die Haltbarkeit. »Abgeschreckte Eier sind im Kühlschrank ungefähr zwei Wochen haltbar. Nicht abgeschreckte Eier halten bis zu vier Wochen«, weiß die Lebensmittelexpertin.

 

Mythos 4: Eier sollen vor dem Auspusten abgewaschen werden.

Stimmt. Denn in Deutschland werden rohe Eier immer ungewaschen verkauft. Daher können Bakterien, wie zum Beispiel Salmonellen, auf der Schale haften. Beim Auspusten mit dem Mund besteht das Risiko einer Lebensmittelinfektion mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. »Wir raten, das Ei vor dem Auspusten mit warmem Wasser und Spülmittel abzuwaschen«, sagt Clausnitzer. Trotz Salmonellengefahr sollten Verbraucher die Eischale nach dem Kauf aber nie vorsorglich abwaschen. Sonst beschädigen sie die natürliche Schutzschicht, die das Ei umgibt, und Keime können ungehindert in das Ei eindringen.

 

Mythos 5: Gefärbte Eierschalen gehören in den Restmüll.

Stimmt nicht. Die meisten bunten Eier sind mit Lebensmittelfarben gefärbt. Damit dürfen die bunten Eierschalen in die Biotonne. Anders sieht es aus, wenn die Eier mit kunststoffhaltigen Folien, Stickern oder Abziehbildern verziert sind. In diesem Fall gehören die Eierschalen in die Restmülltonne.


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