

Über 90 Aussteller und Handwerker waren gekommen, um sich zu präsentieren. Noch gewaltiger die Besucherzahl von rund 4.000. Sprembergs Bürgermeisterin Christine Herntier sah das so: »Ein Wochenende wie am Gleis 19 ist nicht nur ein interessanter touristischer Höhepunkt für Einheimische und Gäste, sondern aufgrund der verschiedenen Schauvorführungen auch eine Einladung für konkrete Nachwuchsförderung. Es wäre wünschenswert, wenn wieder mehr Schülerinnen und Schüler einen Beruf im Handwerk ergreifen. Das Handwerk und kleine Industriebetriebe sind – neben den großen Investoren im Industriepark Schwarze Pumpe – sehr wichtig für unsere Stadt. Die Stadtverwaltung versucht, so viel wie möglich heimische Unternehmen mit der Umsetzung von Investitionsvorhaben zu beauftragen«.
Der traditionelle Handwerkermarkt bietet den Teilnehmern eine hervorragende Plattform. Waren es beim ersten Markt gerade mal 20, die kamen, ging die Zahl von Jahr zu Jahr kontinuierlich nach oben. Ohne Werbung, es hat sich in Handwerkerkreisen einfach herum gesprochen. Schon bald war er der größte traditionelle Handwerkermarkt im Großraum zwischen Zittau und Berlin, mittlerweile ist er der größte in ganz Ostdeutschland. Damit das alles mal auf die Beine kam am Gleis 19, gab es auch Unterstützung von der ASG GmbH. »Sie hat den Start der Märkte unterstützt«, sagte Veranstalter Holger Schwarz. Auch am Wochenende war die ASG präsent, mit ihrem Projekt »Heeme fehlste«. Von Projektleiterin Anja Guhlan war zu erfahren, dass jährlich mittlerweile etwa 100 Einzelpersonen und Familien in die alte Heimat zurückkommen.
Andere Handwerksbetriebe sind am Gleis 19, um sich innerhalb ihrer Gewerke kennenzulernen und im Sinne einer hilfreichen Zusammenarbeit untereinander zu vernetzen.
Mit ihrem recht seltenen Handwerk ist seit einigen Jahren in Schwarze Pumpe die Firma Metallveredelung Bär GmbH aus Ebersbach-Neugersdorf ein gefragter Partner für potenzielle Kunden. Hochwertige Veredelungssysteme verleihen dem alten Kochtopf ebenso neuen Glanz wie der verrosteten Moskwitsch-Stoßstange. Geschäftsführer Andreas Bär zeigte sich vom Handwerkermarkt sehr angetan: »So etwas kenne ich kein zweites Mal«.
Auch Neulinge wollen sich einmal präsentieren. Für Monique Bock aus Schwarze Pumpe ist der Handwerkermarkt »vor der Haustür« dazu die beste Gelegenheit. Seit drei Jahren beschäftigt sie sich als Hobby mit Holzarbeiten, gestaltet nach eigenen Inspirationen. Nun war sie erstmals mit ihren künstlerischen Werken auf einen Markt gegangen.
Am Gleis 19 haben alle eine Chance im Miteinander des Handwerks als Wirtschaftsfaktor