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Dung hilft dem Wolkenberg-Wein gedeihen

Tina Muthmann, Geschäftsführerin der Wolkenberg GmbH, steht an ihrem sechs Hektar großem Weinberg und schaut zufrieden auf die über 26.000 Rebstöcke. Die Reben sind jetzt in der vegetativen Periode.
Der Wein steht gut in diesem Jahr, im September soll geerntet werden. Es freuen sich (vo.li.na.re.): Christine Herntier, Tina Muthmann, Samantha Bogott und Silke Butzlaff. Foto: Detlef Bogott

Der Wein steht gut in diesem Jahr, im September soll geerntet werden. Es freuen sich (vo.li.na.re.): Christine Herntier, Tina Muthmann, Samantha Bogott und Silke Butzlaff. Foto: Detlef Bogott

Die Vegetationsperiode ist der sich rhythmisch wiederholende Jahresteil, in dem eine Pflanze aktiv  wächst und sich entfaltet. Was vor einigen Wochen noch müffelte, ist der Geruch am Weinberg. Ehrlich gesagt, stank es in den Himmel. Muss das denn sein mit dem Kuhmist? Tina Muthmann lachte und sagt nur »Elefantenscheiße«. Aber die Geschäftsführerin betont, dass es durchaus nicht spaßig  gemeint war. »Es handelt sich tatsächlich um Elefanten-Kot. Wir beziehen ihn vom Cottbuser Tierpark. Der Tierpark ist verpflichtet, diesen kostenpflichtig zu entsorgen. Für ein Entgeld holen wir den Dung ab und er wird hier an den Rebpflanzen aufgetragen.« Bei den Elefanten ist es ähnlich der Alpaka´s.  Deren Nährstoffgehalte liegen deutlich über denen anderer Wirtschaftsdünger - etwa Kot vom Huhn, Pferd, Rind oder Schwein. Ziegen- oder Schaf-Kot ginge auch noch. »Seit einiger Zeit beziehen wir auch den Dung vom Federvieh aus dem Tierpark in Senftenberg«, erzählt Tina Muthmann. Aber es gibt noch andere Neuigkeiten am Wolkenberger Weinberg. Wie Tina Muthmann berichtet, werden seit 2019 auch Entblätterungsmaßnahmen durchgeführt. Diese qualitätsfördernde Teilentblätterung kann zu verschiedenen Zeitpunkten durchgeführt werden. Ziel ist es, die Lese nach hinten zu ziehen. Eigens für den Weinbau optimale Bodenbeschaffenheiten waren das Rezept für den Aufbau des Wolkenberges. 2005 wurde dieses Projekt mit 99 Reben gestartet. Heute sind acht Rebsorten auf dem sechs Hektar großen Weinberg verteilt. Dieser ist 30 Meter hoch und nach Süd-Süd-West ausgerichtet bei 11 Grad Neigung. Angebaut werden fünf Weißweinsorten: Grauburgunder, Weißburgunder, Kernling, Schönburgunder sowie Roter Riesling. Der Rote Riesling ist eine Rarität. In Deutschland werden kaum mehr als 35 Hektar angebaut, der Wolkenberg beherbergt einen Hektar davon. Außerdem komplettieren die Rotweinsorten Cabernet Dorsa, Rondo und seit vier Jahren der Spätburgunder das Angebot, informiert Tina Muthmann. »In diesem Jahr allerdings wird die Weinernte drei bis vier Wochen früher als normal passieren.« Besonders freut sich Tina Muthmann über eine neue Wetterstation der BTU Cottbus-Senftenberg. »Nun sind wir gut ausgerüstet, denn diese Station gibt Auskunft darüber, was wir zu erwarten haben sowie Informationen über die tatsächliche  Bodenfeuchtigkeit oder Blattfeuchte«. Wie Tina Muthmann sagt, benötigen sie für die Zeit der Weinlese im September immer Helfer über den gesamten Zeitraum verteilt am Weinberg. Auf einen kleinen Stamm guter zuverlässiger Freunde aus Cottbus/Sielow, wo Tina Muthmann zu Hause ist, kann sie dabei rechnen. »Wer uns bei der Weinlese helfen möchte, der ist gern gesehen. Getränke und Verpflegung sind sichergestellt «, sagt Tina  Muthmann. Jetzt nach den Lockerungen zur Corona-Krise rechnet die Geschäftsführerin wieder mit mehr  Besuchern, die zu den Weinproben auf dem Wolkenberg kommen. Denn die Einnahmeverluste durch entfallende Veranstaltungen seien spürbar. An den Sonntagen empfängt Tina Muthmann gerne wieder Besucher. Über die Internetseite www.wolkenberg-wein.de kann man sich informieren oder einen Termin vereinbaren. Detlef Bogott


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