pm/ck

»Tausendsassa« und Anwältin für Tiere

Freital. Regina Barthel-Marr, Vorsitzende des Tierschutzvereins Freital und Umgebung e.V. und Leiterin des Tierheimes Freital, hat den Sächsischen Tierschutzpreis erhalten.

Ob Runderneuerung des Tierheims Freital inklusive Hunde-Beach-Club, Kampf gegen den illegalen Welpenhandel oder die Rettung des Tierheims Reichstädt: Regina Barthel-Marr ist Motor, Ideengeberin und Lenkerin bei Tierschutz-Projekten in der Sächsischen Schweiz. Seit 2016 leitet sie das Tierheim in Freital und hat den Tierschutzverein Freital und Umgebung e.V. und das dazu gehörige Tierheim als eines von dreien im Landkreis zu einer starken Säule der Tierschutzarbeit gemacht.

Für dieses unermüdliche Engagement wurde die Vorsitzende des Tierschutzvereins von Sozialministerin Petra Köpping mit dem Sächsischen Tierschutzpreis 2024, der mit 4.000 Euro dotiert ist, gewürdigt. Im Beisein des Ersten Bürgermeisters der Stadt Freital, Peter Pfitzenreiter, erhielt Regina Barthel-Marr die »Johann-Georg-Palitzsch-Medaille für herausragende Leistungen auf dem Gebiet des Tierschutzes«.

 

Über den Verein

 

Der Tierschutzverein Freital und Umgebung e.V. hat durch eine Reihe baulicher Maßnahmen die Bedingungen für die Tiere erheblich verbessert. Es gibt nun einen Hunde-Beach-Club mit See für Hunde, Strand und Liegewiese und einen modernisierten Hundezwinger. Ebenso wurde ein neues Futterlager geschaffen. Zudem konnten neben grundlegenden Arbeiten mit Hilfe von Fördermitteln der Landesdirektion Sachsen und Spenden in der Vergangenheit auch der Neubau einer Quarantänestation für Hunde und Kleintiere realisiert werden.

Darüber hinaus arbeiten Regina Barthel-Marr und der Tierschutzverein bei anfallenden Tierschutzfällen, zum Beispiel schweren Fällen von Animal Hording oder zu jeder Uhrzeit bei Fällen von illegalem Welpenhandel im sächsisch-tschechischen Grenzgebiet kontinuierlich und verlässlich mit den Behörden zusammen.

 

Appell an Tierbesitzer

 

»Als ich das Freitaler Tierheim 2016 übernommen habe, sorgten sieben Mitarbeiter für etwa 60 Kleintiere«, so die Tierheimchefin. Mittlerweile haben sich beide Zahlen verdoppelt. Neben Fundtieren und ausgesetzten Vierbeinern sorgen sie sich seit Jahren auch um geschmuggelte Tiere. »Die kommen vielfach ohne Papiere aus Osteuropa über die nahe Grenze nach Sachsen und werden von der Polizei bei uns abgegeben«, schildert Regine Barthel-Marr ein fortwährendes Problem. Da die Hunde häufig von Parasiten und Seuchen befallen seien, landeten sie erst einmal in der Quarantänestation auf dem Windberg. »Wir sind rund um die Uhr auf Abruf, wenn an der Grenze wieder illegal eingeführte Welpen aufgegriffen werden.«


Anlässlich der Ehrung richtet die Tierheimchefin einen Appell an alle Tierbesitzer: »Lassen sie bitte ihre vierbeinigen Lieblinge immer registrieren und besser noch chippen.« Ihre Mitarbeiter bekämen ganz oft Fundtiere, die sich keinem Besitzer zuordnen lassen. Darüber hinaus hatte Regine Barthel-Marr noch eine Bitte an alle, die sich ein Tier zulegen wollen. Man solle prüfen, ob man immer genügend Zeit für die tierischen Bedürfnissse habe. Wer sich künftig einen Hund zulegen möchte, könne dies zunächst mal mit einem Exemplar aus dem Tierheim stundenweise ausprobieren.

 

Tierheimfest

 

Wer das Haus auf dem Windberg gern näher kennen lernen möchte, für den besteht am 11. August von 11 bis 17 Uhr wieder Gelegenheit beim alljährlichen Tierheimfest. Vom Hundelehrer über eine Tierheilpraxis bis zur Igelkita bietet der Tag zahlreiche Gelegenheiten für Jung und Alt. Ebenso seien immer Geld-, Futter- und Sachspenden willkommen.


Meistgelesen