Sommergalerie würdigt Hermann Naumann
»Am 17. Mai, 17 Uhr, öffnen wir unsere diesjährige Sommergalerie ‚Hermann Naumann (95) Malerei – Grafik – Plastik – Buchkunst‘«, kündigt die Galeristin und Ehefrau Helga Luzens (84) an. Anders als in den Vorjahren wird es aber eine verkürzte Ausstellung bis zum 26. Juli. »Da ich selbst auch gesundheitlich angeschlagen bin, konnte ich kein großes Programm auf die Beine stellen. Dennoch wollte ich das große Jubiläum von Hermann und sein 70-jähriges Schaffen in unserer eigenen Galerie gebührend feiern«, so Helga Luzens.
Es gibt nicht viele Künstler, die mehrere Genres so meisterhaft beherrschen wie Hermann Naumann. Er ist Maler, Bildhauer, Grafiker und da einer der wenigen, der die aus der Renaissance stammende Technik des Punzenstichs beherrscht und sie vor dem Vergessen bewahrte. Geboren am 14. Februar 1930 in Kötzschenbroda, ging Hermann Naumann in den Nachkriegsjahren in eine Steinmetzlehre. Parallel dazu erhielt er eine Privatausbildung zum Plastiker bei Burkhart Ebe. Von 1947 bis 1949 folgte eine Bildhauerlehre bei Herbert Volwahsen. Ab 1950 war er freischaffend tätig und arbeitete und lebte im Loschwitzer Künstlerhaus.
»Für ihn gab es keinen akademischen Ansatz, sondern eine ‚Privatakademie im Künstlerhaus‘, die eine akademische Ausbildung mehr als ersetzte«, fasst es Dr. Jördis Lademann, Kunstwissenschaftlerin und profunde Kennerin seines Werkes zusammen. Sie wird zur Ausstellungseröffnung am 17. Mai auch die Laudatio halten.
Mit 20 Jahren wurde Naumann 1950 als jüngstes Mitglied in den Künstlerverband aufgenommen. In den 70 Schaffensjahren entstanden zahlreiche Metallplastiken, Skulpturen und in den letzten Jahren viel Malerei. Zum 90. Geburtstag von Hermann Naumann begann Helga Luzens, ein Werkverzeichnis ihres Ehemanns zu erstellen. »Ich habe begonnen, alle Arbeiten von Hermann zu durchforsten und bin auf über 25.000 gekommen. Das Werkverzeichnis wird nach Rubriken unterteilt. Aber zu tun ist da noch sehr viel«, meint sie. Da ihr Mann erkrankt ist, steht derzeit vor allem die Pflege im Vordergrund.
Der 95. Geburtstag von Hermann Naumann lässt nur erahnen, wie der Künstler sich mit einem ganzen Jahrhundert deutscher Kunst auseinandergesetzt hat. Das Galeriehaus Hofmannsches Gut in Dittersbach, wo die beiden seit 1995 leben und Helga Luzens seit 1998 eine Galerie betreibt, ist bis unters Dach mit den Werken aller seiner Genres gefüllt.
Der Bildhauer Hermann Naumann begegnet dem Besucher schon im Garten des Hofmannschen Gutes – etwa in Gestalt eines stolzen Hahnes und einer eigensinnig verspielten Katze, die mitten in der Landschaft stehen. Skulpturen und Reliefs Naumanns trifft man auch im öffentlichen Raum, in Dresden – am Sandsteinerker des Studentenwohnheims in der Fritz-Löffler-Straße, am Erker beim Gänsediebbrunnen, am Grabdenkmal für Ernst Hassebrauk auf dem Loschwitzer Friedhof.
Zur Jubiläumsausstellung im Hofmannschen Gut kann natürlich nur ein Bruchteil der Arbeiten des Künstlers gezeigt werden.
Besucht werden kann die Ausstellung bis 26. Juli, samstags von 11 bis 16 Uhr. Zur Ausstellungseröffnung am 17. Mai findet um 18 Uhr das 85. Galeriekonzert statt unter dem Thema »Der Hirt auf dem Felsen« u.a. mit Werken von Schubert, Beethoven und Spohr. Es musizieren Caroline Ullrich (Sopran), Susanne Ehrhardt (Klarinette, Blockflöte) und Marlies Jacob (Klavier, Moderation).

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