Ulrich Nelles/ck

Neues Zuhause für Vierbeiner gesucht

Freital. Dank einer großzügigen Spende kann das Freitaler Tierheim jetzt noch schneller Hunde an ihre künftigen Besitzer vermitteln.

Tierheim-Chefin Regina Barthel-Marr mit einer der Hündinnen, die auf einen neuen Besitzer warten.

Tierheim-Chefin Regina Barthel-Marr mit einer der Hündinnen, die auf einen neuen Besitzer warten.

Bild: Nelles

Wer schon mal beim Spaziergang über den Windberg am Freitaler Tierheim vorbei gekommen ist, kennt das Geräusch. Schon von weitem ist das Bellen zu hören. Denn die Einrichtung ist mit 35 bis 40 Hunden meist voll belegt. Zwar bietet das Haus noch Unterkunft für weitere tierische Bewohner wie Katzen, Vögel, Kaninchen, Meerschweinchen und Mäuse. »In diesem Jahr haben schon rund 280 Fundkatzen eine Zuflucht gefunden. Aber Hunde benötigen unsere meiste Aufmerksamkeit«, so Tierheim-Chefin Regina Barthel-Marr. »Ständig bekommen wir neue Hunde. Das sind dann Fund- und Abgabehunde, Schmuggelwelpen und Tiere, die unter schlechten Bedingungen gehalten oder bei Razzien von der Polizei sichergestellt wurden«, beschreibt sie die Situation. Alle sollen nach Möglichkeit schnell wieder ein neues Zuhause finden. »Denn Hunde sind nun mal soziale Geschöpfe.«

So erwies es sich als Glücksfall, als ihr kürzlich der Dresdner Wolle Förster dem Tierheim eine besondere Spende anbot. Der bekannte Unternehmer spendierte ein »Futtergeld« von jeweils 1.000 Euro für jene Frauchen oder Herrchen, die sich künftig als Halter der Hunde Mina (8), Tina (10) oder Flipper (5 Monate) verstehen und ihnen ein neues Zuhause bieten.

»Leider sind einige unserer Tiere schwer zu vermitteln, da sie so manche Probleme mit sich herumtragen«, erklärt Regina Barthel-Marr. Am Beispiel von Mischlingshündin Mina mussten sie und ihr Team erleben, was schlechte Haltung anrichtet. »Als sie zu uns kam, war ihr ganzes Maul vereitert, sodass alle Zähne gezogen werden mussten.« Damit könne Mina nur noch Nassfutter fressen. Dagegen besitzt Schäferhündin Tina ein anderes Handicap: Sie geht gut an der Leine, bleibt aber nicht gern allein. »Das muss sie erst noch lernen.«

 

Steigende Kosten

Doch nicht nur die sachgerechte Unterbringung der Vierbeiner wird immer schwieriger, auch steigende Kosten bereiten dem Tierheim Sorgen. Aufgrund einer neuen Gebührenordnung sei der Besuch beim Tierarzt teurer geworden. Regina Barthel-Marr: »Wir zahlen monatlich zwischen 3.000 und 5.000 Euro für Behandlungen.« Dazu kämen die Gehälter der 14 Mitarbeiter und Kosten zur Versorgung und Sicherung der Tiere. »Kommt ein Anruf, dass in unserem Einzugsgebiet ein Tier gefunden wurde, müssen wir es mit unserem Fahrzeug abholen – das sind ebenfalls Kosten.« Gerne nehme man deshalb neben Geld- auch Sachspenden wie Ergänzungsfuttermittel für Hunde, Katzenstreu und Nassfutter sowie Reinigungsmittel entgegen. »Wem der Weg bis auf den Windberg zu weit ist, kann auch unsere Boxen zur Futterspende im Einzelhandel nutzen.« Ganz gleich, ob es sich um Fundtiere, Terminabsprachen zur Vermittlung oder die Möglichkeit der Tierpension handelt: Die Mitarbeiter sind täglich von 7 bis 19.30 Uhr unter Tel. 0351/6413222 erreichbar. Auch eine Patenschaft oder das Gassi gehen mit einem Hund sei nach Absprache möglich.

Seit Oktober 2022 betreiben die Freitaler Mitarbeiter auch das Tierheim im Dippoldiswalder Ortsteil Reichstädt. Als im Juli die langjährige Vereinsvorsitzende Ute Weißbach verstorben war, sei ein Weiterbetrieb des Standorts nicht möglich gewesen. So habe man die Einrichtung übernommen.

Einen Rat hat die Tierheimchefin für jeden Besitzer von Hund und Katze: »Verpassen Sie ihrem Liebling einen Chip und regis-trieren Sie ihn im Internet!« Dann könne jedes Tier, das gefunden wird, wieder nach Hause kommen.

Eine besondere Auszeichnung erhielt der Tierschutzverein Freital und Umgebung im vergangenen Jahr: den Deutschen Tierschutzpreis. Grund für die Entscheidung der Jury sei der Einsatz des Vereins für illegal gehandelte Hunde- und Katzenwelpen gewesen.

 

Tierschutzverein Freital und Umgebung e.V.

Bank: Ostsächsische Sparkasse Dresden

IBAN: DE34 8505 0300 3200 0715 90

SWIFT-BIC: OSDDDE81XXX


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