

Niemand setzt sich hin und gründet einen Sportverein einfach so. Meistens gibt´s ein Unterangebot, vielleicht auch eine große Nachfrage – einen triftigen Grund eben, um aktiv zu werden. Bei Susi Kaiser und ihren Mitstreiterinnen war es vor reichlich fünf Jahren so. »Wir hatten es satt, die Kids ständig zu Wettkämpfen zu schleppen«, gibt die 40-Jährige zu. Sport ohne Leistungsdruck. Sport ohne Jemanden, der einen ständig zu noch besseren Leistungen trimmt. Sport für jeden, egal ob talentiert oder nicht, jung oder alt – sowas gab´s damals in Freital nicht. Die Idee wurde schnell konkret und bekam 2014 einen Namen – Muskelkater Freital e.V. Inzwischen ist er der drittgrößte Sportverein der Stadt. Kurz vor dem fünften Jubiläum liegt der 700. Mitgliedsantrag auf dem Tisch. Eine eigene Geschäftsstelle und vier festangestellte Mitarbeiter(innen) gibt es auch. »Wir wurden überrannt«, gesteht Susi Kaiser.
Was bietet der Verein?
Der Muskelkater Freital e.V. versteht sich als reiner Freizeitverein und vereint unter seinem Dach unzählige Sportarten und Kurse. Das Angebot reicht von Mutter-Baby-Sport über Kinderturnen, Kindertanz und Fußball bis hin zu Yoga, Crossfit und Athletic-Workout. Wer Zeit und Puste hat, kann jeden Tag die Sportsachen anlegen.
Dabei besitzt der Verein überhaupt keine eigene Sportstätte. »Wir sind in vielen Freitaler Sporthallen eingemietet«, erzählt Schatzmeisterin Sabine Brottka. Vorteil sei, dass man dadurch nahezu in jeder Ecke der Stadt ein Angebot habe. Finanziert wird der Verein über Mitgliedsbeiträge. Neuerdings gibt es den sogenannten »präventiven Kindersport« für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren. »Einzelne Krankenkassen übernehmen bis zu 100 Prozent der Kosten«, meint Kaiser mit Blick auf Familien, die mit wenig Geld klarkommen müssen. Freie Plätze dafür sind noch vorhanden. Für den Kindertanz wurde hingegen kürzlich ein Aufnahmestopp verhängt. Die Abteilung organisiert jedes Jahr das Tanzmärchen im StadtKulturHaus. Drei Aufführungen mit tollen Kostümen. »Alles selbstgemacht«, weiß die Vereins-Chefin, die gar nicht so genannt werden will.
Turnhalle statt Fitnessstudio
Nicht ganz unschuldig an der guten Vereinsentwicklung ist sicherlich auch die Tatsache, dass viele Mitglieder früher selbst im Leistungssport waren, eine entsprechende Ausbildung oder schon in anderen Vereinen Erfahrungen gesammelt haben. »Ohne die vielen Übungsleiter, Helfer, Mamas und Papas wäre das alles nicht möglich gewesen«, weiß Susi Kaiser und schickt ein dickes Dankeschön hinterher. Sie war früher selbständig als Personal- und Fitness-Trainerin. Dass sich viele über 40 in einer Turnhalle wohler fühlen als im Fitti, weiß sie auch. Deshalb wird regelmäßig bei Popgymnastik zur Musik geschwitzt. Medizin nach Noten lässt grüßen. Hinterher gibt´s manchmal Sekt (und Muskelkater).
Termin: Am 3. November in der Zeit von 9 bis 13 Uhr lädt der Muskelkater Freital e.V. zum Kinder- und Familiensportfest in und an die Turnhalle Hainsberg (Richard-Wolf-Straße) ein. Besucher können sich u.a. über das Vereinsangebot informieren. Von 14 bis 16 Uhr steht eine Zumba-Party auf dem Plan.
Info: www.muskelkater-freital.de