

Basierend auf dem B-Movie von Richard Corman und der eingängigen Musik von Alan Menken waren die Zutaten für ein schaurig schrilles Erlebnis an der neuen Bühne angerichtet. Aber halt, eine wichtige Zutat fehlte noch – das Ensemble. Und hier landete der Intendant ein Volltreffer. Eine bessere Besetzung hätte man kaum finden können, aber erstmal die Geschichte.
Die Handlung spielt in einer heruntergekommenen Ecke von Skid Row, wo Seymour Krelborn (Richard Fuchs), ein unscheinbarer Angestellter im Blumenladen von Mr. Mushnik (Mirko Warnatz), heimlich in seine Kollegin Audrey (Lena Juretzka) verliebt ist. Als er eine seltsame Pflanze, die er Audrey Zwo nennt, entdeckt, steigen die Geschäfte rapide – doch die Pflanze hat einen unersättlichen Hunger nach Blut. Mit jeder Fütterung wächst die Macht der Pflanze, und Seymour gerät zunehmend in einen moralischen Konflikt. Neben den charmanten, wenn auch tragischen Hauptfiguren überzeugt das Musical mit skurrilen Nebencharakteren, darunter der sadistische Zahnarzt Orin Scrivello (Leon Haller) sowie ein masochistischer Patient (Matthias Manz). Die Soundgirls, drei reizende Sängerinnen, kommentieren musikalisch das Geschehen.
Die Kombination aus Horror, Komik und Musik brauchte nicht lange, um dem Premierenpublikum Szenenapplaus zu entlocken. Je nach Stimmung gab es ein »Ding-Dong« in Mushniks Blumenladen, gefolgt von bissigen Sprüchen (Matthias Manz) und lüstern-hungrigen Bewegungen von Audrey Zwo, die von Colin Danderski als Pflanzenflüsterer (Puppenspieler) umgesetzt wurden. Genial die Gesangsleistungen des Ensembles, allen voran den beiden Hauptdarstellern. Richard Fuchs und Lena Juretzka überzeugten auf ganzer Linie. Ob bei den tippelnden Schritten in B-Movie-Manier oder bei verliebt, verträumten Duetten. Einfach sehens- und hörenswert. Leon Halle und Matthias Manz zeigen ihr komödiantisches Können in Perfektion und die Soundgirls trieben stimmgewaltig in schillernder Optik die Geschichte voran. Genial auch die Optik und Konstruktion von Audrey Zwo, die sich von einem kleinen Pflänzchen in eine gierig mordende Horrorpflanze verwandelt. Das Bühnenbild von Steven
Koop passt absolut zur Trash-Ästhetik des Stückes.
Die Inszenierung von Daniel Ris ist eine perfekte Mischung aus schrägem Humor, mitreißender Musik und einer originellen Geschichte. Die düstere Komik und die eingängigen Songs sorgen für ein unvergessliches Theatererlebnis, das sowohl Musical-Fans als auch Liebhaber des schwarzen Humors begeistert.
Die nächsten Aufführungstermine sind am Samstag, 1. März, 19.30 Uhr, Sonntag, 2. März, 15 Uhr und Samstag, 8. März, 19.30 Uhr.
Mehr Infos unter: www.theater-senftenberg.de