Verena Farrar

Zweites Bürgergespräch im Triebischtal

Meißen-Triebischtal. Die Liste der Probleme im Stadtteil Triebischtal in Méißen ist lang: Herrenlose Einkaufswagen, Hundekot und Trinkgelage in der Öffentlichkeit stören die Anwohner.
Direkte Gespräche standen auch bei einem zweiten  Bürgergespräch im Triebischtal im Mittelpunkt.

Direkte Gespräche standen auch bei einem zweiten Bürgergespräch im Triebischtal im Mittelpunkt.

Bild: Farrar

Kürzlich haben Bürgermeister, Stadtverwaltung und Polizei zu einem zweiten Austausch zu den Problemen im Triebischtal eingeladen. Es kamen deutlich weniger Anwohner zur erneuten Gesprächsrunde ins Kinder- und Jugendhaus KAFF am Wilhelm-Walkhoff-Platz als beim ersten Treff im vergangenen Herbst. Auch die besprochenen Themen unterschieden sich. Neben den Fragen zum respektvolleren Umgang und Sicherheit in der Nachbarschaft standen diesmal vor allem Vermüllung, »verschleppte Einkaufswagen« und Hundehaufen im Mittelpunkt.

 

Besonders störend empfinden die anwesenden Anwohner die lange herum liegenden Müllhaufen und die entwendeten Einkaufswagen, die dann im Stadtteil und sogar in der Triebisch entsorgt werden. »Verstärkt ist der Bauhof unterwegs und Prüft Sperrmüllansammlungen auf ihre Termine und entsorgt größere Müllberge, die nicht angemeldet sind. Das ist allerdings kein Dauerzustand«, stellt Bürgermeister Renner klar. Immerhin gibt es eine ganze Stadt, die »betreut« werden muss und nicht nur ein Stadtteil.

 

Katrin Nestler, bei der Stadt verantwortlich für Bildung und Soziales, möchte gern ESF-Fördermittel nutzen, um einen besseren Nachbarschaftskontakt zu schaffen: bessere Treffpunkte, Hilfe bei der Tagesstruktur als niederschwellige Hilfe, ein Reparaturcafé, Bürgerfeste im Stadtteil oder Angebotsstärkung für die Sportvereine. »Wir könnten uns auch gut vorstellen mal das Literaturfest oder Teile des Kultursommers auch im Triebischtal stattfinden zu lassen«, schlägt Maria Fagerlund vom Organisationsteam des Meißener Literaturfestes.

 

Belinda Zickler, Chefin des Ordnungsamtes der Stadt, setzt auf die Mithilfe der Anwohner: »Wir benötigen Ihre Hilfe. Der Bauhof und auch die Mitarbeiterstreifen des Ordungsamtes sind unterwegs - können aber nicht immer und überall permanent auftreten. Wer einen Schaden oder Mangel sieht sollte ihn schnell an die Stadt melden, damit zeitnah ein Verursacher ermittelt werden kann«, fügt sie an. So startet die jährliche Aktion »Meißen putzt sich raus« am 12. April in diesem Jahr am Wilhelm-Walkhoff-Platz im Triebischtal.

 

Auf wenig Zustimmung traf allerdings ihre Ankündigung, das Licht im Bürgerpark nachts auszuschalten: »Wir wollen so weniger Ruhestörungen durch nächtliche Partytreffs erreichen«, so Zickler. Die Anwohner leiden am meisten unter Vermüllung und Hundekot-Haufen sowie Alkoholtrinker in der Öffentlichkeit und weggeworfene Kippen.

 

Sie würden sich wünschen, dass die Hundekotbeutel-Spender immer gut gefüllt sind und dass es auch Wegwerfbehälter für die tierischen Hinterlassenschaften gibt.

 

Auch die Polizeistreife klärt auf, dass eine permanente Präsenz im Stadtteil nicht möglich ist. Dennoch werden die Hotspots z.B. Parkbänke und Drogen- bzw. Alkoholtreffpunkte regelmäßig besucht. »Das wollten die anwesenden Stadtteilbewohner nicht bestätigen: »Ich habe hier noch nie Polizei an den Treffs gesehen, die kontrolliert oder verwarnt haben«, erklärt Maria Hausmann. Die anwesenden Polizisten beklagen die unzureichende Personaldecke, die durch den Freistaat gegeben ist. Vielleicht kann eine gemeinsame Streife von Polizei und Ordnungsamt die Lösung sein und langfristig Präsenz zeigen.

 

Als positive Weiterentwicklung wird die Sanierung und der Neubau am Quartier Höroldtstraße/ Ecke Mühlweg gesehen. Dort wird ein privater Investor Wohnungen einrichten. Außerdem wird der vordere Bereich des Wilhelm-Walkhoff-Platz umgestaltet und soll künftig für mehr Nutzung und Aufenthaltsqualität für alle Generationen da sein. »Ich freue mich, dass die Bürger im Triebischtal selbst aktiv werden und sich für die Aufwertung ihres Stadtteils interessieren«, erklärt Bürgermeister Markus Renner. Nur so könne man Zusammenhalt stärken und gemeinsame Lösungen finden.

 

In wenigen Monaten soll es einen Folgetreff der Bürger geben. »Dann werden wir auch die Ergebnisse des Fragebogens vorstellen«, kündigt Stammtisch-Initiator Holger Metzig an. Die Stadtverwaltung dankt den beiden Kooperationspartnern, dem KAFF und der Volkshochschule herzlich.

 

Bereits September 2024 gab es für die Bewohner des Stadtteils die Möglichkeit, ihre Probleme und Sorgen, aber auch ihre Lösungsvorschläge zum Wohnen und Zusammenleben im Meißner Triebischtal einzubringen. Im Mittelpunkt standen damals Fragen zu Sicherheit, Sauberkeit und einem respektvollen Miteinander im Stadtteil.

 

www.stadt-meissen.de

 


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