Verena Farrar

Meißner Schüler beim Nobelpreis dabei

Meißen. Der Jugend forscht! - Preisträger und damit Nachwuchswissenschaftler Florian Reddel (18) vom Sächsisches Landesgymnasium Sankt Afra zu Meißen durfte kürzlich bei der Nobelpreisverleihung in Stockholm dabei sein.

Florian Reddel (18)  mit  Spinat - der Grundlage seiner Forschung im Bereich Biologie.

Florian Reddel (18) mit Spinat - der Grundlage seiner Forschung im Bereich Biologie.

Bild: PM, JugendForscht

Er war live dabei, als der schwedische König die diesjährigen Nobelpreise überreichte. Anschließend war er mit den Laureaten sowie weiteren geladenen Gästen am traditionellen Bankett dabei.

 

Der Jungforscher gehört zu den mehr als 1.000 geladenen Gästen bei der Verleihung der bedeutendsten wissenschaftlichen Auszeichnungen. Für den 19-Jährigen ist der Festakt im Konzerthaus in Stockholm der krönende Abschluss einer erlebnisreichen Woche. Mit 18 weiteren jungen Talenten in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) aus aller Welt nimmt er derzeit am einwöchigen Stockholm International Youth Science Seminar (SIYSS) teil.

 

Er selbst hat sich in seiner aktuellen Forschungsarbeit mit »Bio-Wundpflaster« beschäftigt und dafür einen zweiten Platz in Biologie erreicht. Seine Arbeit bei »Jugend forscht!« hatte den Titel: »Entwicklung einer adaxial-abaxialen Prozessmechanik zur effizienten Dezellularisierung«. Thema sind chronische Wunden, die nicht abheilen. Das ist ein Problem, das allein in Deutschland bis zu vier Millionen Patienten betrifft. Um die offenen Hautstellen zu verschließen, werden haltbare, sterile und gut verträgliche Materialien benötigt. Florian Reddel suchte nach einem Weg, solche Wundpflaster auf der Grundlage des Zellulosegewebes von Spinatblättern zu entwickeln. Dafür befreite er mit einem optimierten Verfahren die Zellwandstruktur von ihren lebenden Bestandteilen. Das Spinatblatt wird dabei zu einem vollständig transparenten Gewebe. Dieses dient als Vorbild für die Regeneration der Haut. Es soll die Heilung unterstützen und verhindern, dass die Haut austrocknet. Um den Prozess besser überwachen und steuern zu können, entwickelte der Jungforscher eine spezielle Analysesoftware.

 

»Die Teilnahme an der Nobelpreisverleihung wie auch der persönliche Austausch mit renommierten Wissenschaftlern auf Augenhöhe sind unvergessliche Erlebnisse für unseren Preisträger«, sagt Dr. Jessica Bönsch, Geschäftsführende Vorständin der Stiftung Jugend forscht e.V. »Ich bin mir sicher, dass diese einzigartige Erfahrung als besondere Motivation wirkt, selbst eine Karriere in Forschung und Wissenschaft im MINT-Bereich einzuschlagen.«


Meistgelesen