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Neues Fahrzeug für die Oberlausitzer Tafeln

Löbau/Landkreis Görlitz. Der alte Transporter musste zuletzt in den Hof geschoben werden. Nun ist die Freude über ein Neufahrzeug bei der Löbauer Tafel ist groß.
Petra Hütten ist Leiterin der Löbauer Tafel, Frank Grüber Vorsitzender des Tafelvereins Oberlausitz, die vier Standorte im Landkreis Görlitz betreibt.

Petra Hütten ist Leiterin der Löbauer Tafel, Frank Grüber Vorsitzender des Tafelvereins Oberlausitz, die vier Standorte im Landkreis Görlitz betreibt.

Bild: cj

Endlich ist er da, der neue Transporter, um die Lebensmittelspenden zum Tafelstandort zu bringen. Es wurde höchste Zeit für ein neues Auto, wie der Vorsitzende der Oberlausitzer Tafeln e.V., Frank Grübe, sagt. Das Altfahrzeug war nicht nur in die Jahre gekommen, sondern immer anfälliger für Reparaturen geworden. Und die seien nicht gerade billig gewesen, so der Tafel-Chef. Die letzte Tour mit dem Altfahrzeug vergessen die Mitarbeiter der Ausgabestelle nicht so schnell. "Wir mussten den Transporter in den Hof schieben, er fuhr überhaupt nicht mehr", erinnert sich Tafel-Leiterin Petra Hütten.

Die Zeit der Unsicherheiten ist vorbei. Dank Unterstützung der Sächsischen Aufbaubank (SAB) und den Spendern der Lidl-Pfandspendenaktion konnte das so dringend benötigte Auto angeschafft werden. Die SAB finanzierte den Transporter durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts mit. "30.000 Euro waren das", nennt der 49-Jährige die Summe. Durch Pfandspenden kamen weitere 15.000 Euro zusammen. 8000 Euro Eigenmittel brachte der Verein durch Rücklagen und Dank weiterer Spenden an Eigenmitteln auf.

Das Neufahrzeug, ausgestattet mit Kühlung, kostete 53.000 Euro. Seit einigen Tagen rollt der weiße Ford-Transporter mit der Aufschrift "Tafeln Oberlausitz" durch Löbau und das angrenzende Umland, um Lebensmittelspenden bei den Geschäften abzuholen. Das sind nach Angaben von Frank Grübe in der Regel Waren, deren Mindesthaltbarkeitsdatum kurz vor dem Ablaufen stehen, Brötchen und Brot vom Vortag, Obst und Gemüse. Täglich eine Stunde von Freitag bis Sonnabend öffnet die Löbauer Tafel. Auch die anderen Tafelstandorte in Niesky, Ebersbach-Neugersdorf und Zittau werden von vielen Menschen zur Unterstützung benötigt. "Wir sind bei unseren vier Oberlausitzer Tafeln 9000 eingetragenen Nutzer", sagt der Vereinsvorsitzende.

Menschen, die auf Grundsicherung oder Bürgergeld angewiesen sind, kommen sich die Lebensmittel abholen.
Sorgen machen sich Frank Grübe und seine Kollegin Petra Hütten vor allem um die Zukunft der MAE-Maßnahmen. MAE steht für Mehraufwandsentschädigung, im Volksmund Ein-Euro-Job genannt. "Keiner weiß, wie es damit weitergeht. Das gleiche trifft auf die Ehrenamtspauschale zu", sagt der Tafel-Chef. Auf diese Helfer ist die Tafel angewiesen, um die Waren abzuholen, zu sortieren und an die Bedürftigen zu verteilen. Da habe sich zumindest in Löbau das Bild in den vergangenen Jahren ein wenig gewandelt. Verstärkt würden die vor dem Krieg in ihrem Land geflüchtete Menschen aus der Ukraine zur Tafel kommen. "Wir würden uns freuen, wenn auch unsere einheimischen Älteren die Tafel wieder mehr nutzen", möchte Frank Grübe Senioren ermutigen, bei Bedürftigkeit den Weg zur Tafel nicht zu scheuen.

Der Verein Tafel Oberlausitz gründete sich vor fast 26 Jahren mit dem Ziel, Menschen in sozialen und finanziellen Notlagen zu helfen und Lebensmittel vor dem Verderb zu bewahren. Derzeit sind im Landkreis etwa 50 Helfer aus geförderten Arbeitsangelegenheiten und vor allem im Ehrenamt bei der Oberlausitzer Tafel engagiert. Helfer und Unterstützer sind herzlich willkommen. Ganz besonders benötigt wird für den Löbauer Standort ein weiterer Fahrer für die Abholtouren der gespendeten Lebensmittel.

 

Wer die Tafeln unterstützen möchte, meldet sich telefonisch unter 03583696944 oder per E-Mail: info@oberlausitzertafel.de

Wo befinden sich die Standorte der Oberlausitzer Tafel?
Zittau: Görlitzer Straße 24
Niesky: Stannewischer Straße 1
Ebersbach-Neugersdorf: Hofeweg 47
Löbau: Weißenberger Straße 13


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