

Dieser historische Pfad führt entlang ehemals militärisch genutzter Stätten der Stadt und bietet sowohl Einheimischen als auch Besuchern einen tiefgehenden Einblick in die bewegte Vergangenheit von Kamenz und der Bedeutung als Garnisonsstadt. Die Idee zu einem solchen historischen Weg mit Schwerpunkt Militärgeschichte wurde bereits im Jahr 2020 geboren.
Oberstleutnant der NVA a.D. Ernst-Ferdinand Egel hat als Insider sehr zum Gelingen des Projekts Garnisonweg beigetragen. Er war 32 Jahre als Offizier für die ingenieurtechnische Sicherstellung mitverantwortlich. Er betont in seinem Grußwort die wirtschaftliche Bedeutung des Militärstandortes für Stadt Kamenz. Auch machte er deutlich, dass die ehemals militärisch genutzten Liegenschaften in Kamenz ein Mahnmal für Leid und Teilung sind. Und der ehemalige Offizier betont: »Ein Krieg ist heute nicht mehr zu gewinnen«.
Die Fertigstellung des Garnisonswegs ist maßgeblich durch die ewag Kamenz zustande gekommen. Auf insgesamt 40 Stationen wird die Entwicklung und Geschichte der Garnison in Kamenz von 1897 bis 1991 sowie die Konversion der ehemaligen Kasernenanlagen bis heute dargestellt. Auf dem Garnisonsweg mit einer Länge von ca. 4,5 km durch die ehemalige Kasernen kann der Besucher mit einer Informationsbroschüre an verschiedenen Stationen bzw. Gebäuden Interessantes über die Nutzung und geschichtliche Entwicklung dieser Orte erfahren. Die Stationen sind mit Schildern ausgestattet, auf denen sich die Stationsnummer und ein QR-Code befindet. Über diese QR-Codes gelangt der Besucher auf die Homepage zum Garnisonsweg und erhält weitere wissenswerte Informationen.
Der ehemalige Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Prof. Georg Milbradt, blickt in seinem Grußwort auf die Zeit in den 90er Jahren zurück, als die Konversion ihren Anfang nahm. Mit der Ansiedlung des Statistischen Landesamtes sei damals eine gute Entscheidung getroffen worden. Man wollte dieses Amt nicht in einer der drei ehemaligen Bezirksstädte unterbringen und entschied sich für Kamenz.
Auch Oberbürgermeister Roland Dantz findet die Idee gut, an Kamenz als Garnisonstadt zu erinnern. Er sagt: »Wir alle sind Teil einer Geschichte, die es zu bewahren gilt«. Er stellt die rhetorische Frage, was seine Stadt ohne die Konversion wäre und beantwortet sie so: »Die ausgebaute Infrastruktur hat dazu beigetragen, dass Kamenz nach Bautzen der zweitgrößte Verwaltungssitz im Landkreis ist«. Und mit Blick auf die Offiziershochschule zur DDR-Zeit findet der OB, dass der Hochschulstandort eine intellektuelle Bereicherung war. Außerdem stellt der Oberbürgermeister fest, dass der Militärstandort Kamenz historisch betrachtet gesehen zwei Mal bereits kein Glück gebracht hat.
Wer die 40 Stationen des Garnisonsweges kennenlernen und erleben möchte und mehr über die Historie der Garnisonsstadt Kamenz erfahren will, ist eingeladen, sich auf dem neuen Garnisonsweg zu begeben. Torsten Pfuhl, Vorstand der ewag Kamenz, wünscht dem neuen Weg viele Besucher mit Lust und Neugier, Geschichte hautnah zu erleben. Die umfangreiche, 254 Seiten umfassende und reich bebilderte Informationsbroschüre ist bei der ewag Kamenz, der Stadtinformation Kamenz und bei Hautnah Sylvia Stephan auf der Bautzner Straße erhältlich.
Informationen zum Garnisonsweg gibt's im Internet unter www.garnisonsweg.de.