Matthias Stark

Stadtgeschichte zum Nachlesen

Kamenz. Zum Stadtjubiläum von Kamenz wird es zahlreiche Publikationen geben. Zwei sind bereits erhältlich und haben es in sich.

Norbert Schnabel, Vorsitzender des Autorenkreises vom "Lausitzer Almanach", präsentiert die Ausgabe zum Stadtjubiläum Kamenz.

Norbert Schnabel, Vorsitzender des Autorenkreises vom "Lausitzer Almanach", präsentiert die Ausgabe zum Stadtjubiläum Kamenz.

Bild: Matthias Stark

Wenn etwas die Zeiten überdauern soll, muss man es schriftlich machen. Das ist ein alter Hut und gilt umso mehr für das bevorstehende Jubiläum der Stadt Kamenz mit seiner reichhaltigen Geschichte. So hat sich der Autorenkreis Lausitzer Almanach die Aufgabe gestellt, pünktlich zum 800-jährigen Jubiläum eine Sonderausgabe der seit 2007 erscheinenden Publikation herauszugeben. Mit den Planungen daran wurde bereits vor zwei Jahren begonnen.

Nun liegt das 376-seitige Buch im Format A4 vor, und es hat einige zu bieten. Das Werk ist übersichtlich gegliedert, hat ein großes und leicht zu lesendes Schriftbild und verzichtet vollständig auf Fußnoten. Etwa 740 Abbildungen und historische Fotos bereichern das Buch mit seinen insgesamt 65 Beiträgen. Schwerpunktmäßig beschäftigt es sich mit der Wirtschaftsgeschichte der Stadt. Die werden in 28 Kapitel dargestellt. Namhafte Historiker beleuchten die Bedeutung der Hohen Straße für Kamenz und die Wirtschaft im Spätmittelalter. Themen wie Tuchindustrie, die Töpfereien und das Glaswerk werden vor dem Vergessen bewahrt. Die Wohnungswirtschaft, das Gastgewerbe, die Steinindustrie und die noch heute aktiven Unternehmen der Stadt werden beleuchtet. Fakten und Historie vom Mittelalter bis heute finden Eingang in den Band.

Den zweiten großen Abschnitt bildet die abgeschlossene Kamenzer Militärgeschichte. Weiteres Thema ist das umfangreiche kulturelle, sportliche und künstlerische Leben in der Stadt. Ein vierter Abschnitt des Buches widmet sich dem Hutberg. Hier findet die Geschichte der Hutberganlagen, der Gaststätte und der Hutbergbühne ihre Würdigung, nicht zuletzt durch eine besonders reichhaltige Ausstattung mit Bildmaterial.

Den Schluss des Buches bildet ein Rundgang durch das alte Kamenz. Dazu wurden neunzehn historische Postkarten aus der Sammlung des Reichenbachers Gunter Bergmann abgedruckt. Sie lassen vor dem Auge des Betrachters das Leben in der Stadt vor 90 bis 120 Jahren lebendig werden. Für das Buch gibt's bereits zahlreiche Vorbestellungen, die Auflage beträgt 1000 Stück. Es ist ab sofort auch in der Kamenz-Information erhältlich. Auf dem Einband ist ein Zitat von Lessing abgedruckt, welches auch auf den neu erschienenen Lausitzer Almanach in seiner neuesten Ausgabe in besonderer Weise zutrifft: »Die Geschichte soll nicht das Gedächtnis beschweren, sondern den Verstand erleuchten«.

 

Historisches zur Lessingschule

 

Eine weitere Publikation ist ein Nachdruck einer Schrift zur Historie der Lessingschule aus dem Jahr 2002. Der Mitherausgeber von der Vereinigung ehemaliger Lessingschüler, Helmut Münstermann, stellt dazu im Nachwort fest: »Vieles ist seitdem geschehen. Die Autoren Dr. Erik Käppler und Frieder Neuber sind bereits verstorben. Es waren zwei überaus verdienstvolle Lehrer an unserer Lessingschule.« Helmut Münstermann beleuchtet dabei die jüngste Geschichte der Schule und stellt erinnernd fest: »Ich selbst durfte bis zu meinem Vorruhestand im Jahr 2009 die Schule leiten«. Und mit Blick auf den Zusammenschluss der beiden Kamenzer Gymnasien meint er: »Zum Zeitpunkt der Fusion war unser Gymnasium mit etwa 1500 Schülern, verteilt auf drei Gebäude, die größte Einrichtung ihrer Art in Sachsen«. Die 28-seitige Broschüre ist ein wichtiger Beitrag zur Schulgeschichte in der Lessingstadt.

Beiden Publikationen ist eine große Leserschaft gewiss. Weitere Druckwerke zum 800. Jubiläum, wie ein Stadt-Lexikon von Kamenz, sind in Vorbereitung.


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