Was Gutes für die Umwelt tun
Dagmar Steuer hat eine Mission. »Wir müssen was Positives für eine saubere Umwelt machen«, so die Hoyerswerdaerin. Ergo hatte sie die Aktion »Eine Stadt pflanzt« ins Leben gerufen. Und siehe da: Ihr Aufruf zeigte Wirkung. Das wurde jüngst, am Tag der deutschen Einheit, deutlich. Da hatte die 52-jährige Yogalehrerin zur Baumpflanzaktion in die Hoyerswerdaer Altstadt eingeladen. Auf einer unweit der Feldstraße gelegenen Wiese konnte man Bäume und Sträucher einsetzen. Und so trafen sich dort am Vormittag des Einheitstages zahlreiche alte, junge, kleine und große Menschen. Auf dem Weg dorthin sah man etliche mit kleinen Bäumen in den Händen, manche trugen gar mehrere. »Ich will in meinem Alter noch was Gutes tun«, erzählte die 89-jährige Sonja Mende aus Hoyerswerda. Gemeinsam mit ihrer Tochter Kathrin und deren Mann Helmut war sie an die Peripherie der Stadt gekommen, um ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Hatte Flieder für die künftige Bürgerwiese mitgebracht. Denn hier soll es entstehen, dieses »kleine Naturparadies«, wie es ein 45-jähriger Hoyerswerdaer euphorisch beschrieb. Ein großer Garten soll entstehen, mit jeder Menge Streuobst, Laubwald und unterschiedlichen Sträuchern. Sie sei froh, dass sie diese Baumpflanzaktion binnen weniger Wochen auf die Beine habe stellen können, erzählte Dagmar Steuer. Auf die Idee war sie gekommen, als sie vom »Einheitsbuddeln« des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten erfuhr. Der die Deutschen dazu aufgerufen hatte, am Nationalfeiertag einen Baum zu pflanzen. Eine Idee, die sie prima fand. Knapp 100 Menschen, aus Hoyerswerda und den umliegenden Orten, machten mit. Dagmar Steuer wies darauf hin, was wo und an welcher Stelle gepflanzt werden könne. So soll unweit der Eigenheime eine Streuobstwiese entstehen. Etwas weiter weg, in der Nähe des Bahndammes, könnten Waldbäume eingesetzt werden. Es gab auf dieser Veranstaltung Tipps, worauf zu achten ist, wenn man die Bäumchen einsetzt (»Schön tief graben«). Mit Spaten, Handschuhen und viel Elan verteilten sich wenig später alle auf der Wiese. Für so manchen war das auch eine prima Gelegenheit, das eine mit dem anderen zu verbinden. Sich für den Klimaschutz zu engagieren und dabei Zeit an der frischen Luft zu verbringen. Dies war das Motiv von Maja Lehmann, die ihre Tochter mitgebracht hat. Am Vortag hatten die beiden in Wittichenau einen Apfelbaum, zum Sonderpreis erstanden. 15 Euro habe der nur gekostet, so die junge Frau. Viele der an dieser auch als Pflanz-Party bezeichneten Aktion ließen sich im Gegensatz zu den Wald-und Gartenexperten (»Vier Spatenstiche, Erde raushebeln, Baum rein, zuschütten, fertig ist alles«) genügend Zeit an diesem Tag. Auch, weil auf dieser Veranstaltung wieder der Hoyerswerdsche Gemeinsinn belebt werden sollte. Dagmar Steuer war sichtlich erfreut. »Klasse, dass so viele mitgemacht haben«, freute sich Initiatorin. Im kommenden Jahr werde man sich hier zu Ostern wieder treffen. Klar, zum Ostereiersammeln, das auch. Aber vor allem, das betonte sie, »um zu sehen, wie es unseren Bäumen geht.« Übrigens: Von der Hoyerswerdschen Pflanzaktion gab es bundesweit TV-Bilder. RTL war am folgenden Tag mit einem Team vor Ort. In der Sendung »Punkt 12« gab es eine Live-Schaltung nach Hoyerswerda. Da wurde von dem Pflanz-Event auf der künftigen Hoyerswerdschen Bürgerwiese ausführlich berichtet. Um den Menschen in anderen Regionen Deutschlands zu zeigen, dass Umweltschutz auch in der Zuse-Stadt groß geschrieben wird.