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Open-Air-Theater in Crostwitz

Crostwitz. Mehr als 130 Laiendarsteller werden die Zeit vor rund 600 Jahren auf der Bühne in sorbischer Sprache darstellen – mit deutscher Hörspielfassung.

Probe für die Aufführung des Stücks »Mór a lubosc« in Kostümen.

Probe für die Aufführung des Stücks »Mór a lubosc« in Kostümen.

Bild: pm

Rund 100 weitere Personen wirken hinter den Kulissen. Das OpenAir-Theaterstück »Mór a lubosc« (Pest und Liebe) hat Eva-Maria Zschornack (sorbisch: Jewa-Marja Cornakec) anlässlich des 600-jährigen Bestehens der Crostwitzer St.-Sebastians-Bruderschaft verfasst. Ironie der Geschichte: Das Thema Pandemie – in dem Falle die Pest und deren Folgen in der Geschichte – konnte wegen einer aktuellen Pandemie – Corona – nicht wie geplant im Jahr 2020 aufgeführt werden, auch nicht 2021.

 

Nun soll aber das Leben in und um Crostwitz, dem Kloster St. Marienstern und der Stadt Kamenz Anfang des 15. Jahrhunderts, als die Pest in der Lausitz grassierte, aufgeführt werden. Damals wurde in Crostwitz eine christliche soziale Vereinigung, die St.-Sebastians-Bruderschaft, gegründet. Sie fungierte zugleich als Stiftung. Nach dem Domkapitel und dem Kloster St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau ist es in diesem Gebiet die am längsten bestehende Vereinigung. Denn diese Bruderschaft existiert bis heute.

 

Neben der Darstellung auf der Bühne werden die Zuschauer Videosequenzen sehen, die in das Stück eingebettet sind. Regisseurin ist Sabina Sauer (sorbisch: Sabina Žurowa), die mehr als 50 Jahre Theatererfahrung hat. Ihr zur Seite steht Michael Ziesch (sorbisch: Michal Cyž) als Ko-Regisseur. Das gesamte Projekt – fast alles geschieht ehrenamtlich – verwirklicht der Cyrill-Methodius-Verein e.V., der seit 1862 als Verein der katholischen Sorben besteht, zusammen mit der katholischen Pfarrgemeinde Crostwitz.

 

Der Verein hat an gleicher Stelle zusammen mit der Pfarrgemeinde 2005 und 2015 die Passion und 2010 das Stück »Via Regia wola« (Die Via Regia ruft) zum 1.000. Geburtstag des heiligen Bischof Benno von Meißen aufgeführt. 1995 wurde die Passion in der Kirche und 1998 ein Stück anlässlich des 750-jährigen Bestehens des Klosters St. Marienstern auf dem dortigen Klosterhof inszeniert.

 


Aufführungen:

  • Samstag, 10. September, 19.30 Uhr (Uraufführung)
  • Sonntag, 11. September, 16 Uhr
  • Freitag, 16. September, 19.30 Uhr
  • Samstag, 17. September, 19.30 Uhr
  • Sonntag, 18. September, 19.30 Uhr

Ort: Pfarrwiese in 01920 Crostwitz, Zejlerstraße 2


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